Die Blinde von Sorrent

LA CIECA DE SORRENTO, Italien 1953
Buch: Ivo Perrilli, Liana Ferri; Regie: Giacomo Gentilomo
blinde Person: Antonella Lualdi
Spielfilm, 85 Min.


Eine Marquesa wurde von Carlo, ihrem Angestellten, ausgeraubt und ermordet. Die einzige Zeugin der Tat war ihre kleine Tochter Beatrice, die dabei einen Schock erlitt und erblindete. Unmittelbar nach der Tat wurde ein unschuldiger Mann gefasst und zum Tode verurteilt. Er konnte seine Unschuld nicht beweisen, aber er konnte vor seinem Tod noch veranlassen, dass sein Sohn Oliviero eine gute Ausbildung erhalten sollte. Als Oliviero von Beatrices Blindheit erfuhr, beschloss er, Augenarzt zu werden.
Zwölf Jahre später: Der Marquese ist verarmt; Carlo, der Mörder der Marquesa, ist dagegen einer der reichsten Bürger der Stadt. Er pflegt weiterhin ein gutes Verhältnis zum Haus des Marquese. Elena, die Gesellschafterin der blinden Beatrice, ist seine Geliebte. Doch er trennt sich von Elena, als er erfährt, dass Beatrice eine große Erbschaft erwartet. Nun hält er um die Hand von Beatrice an, und der alte Marquese stimmt gerührt zu. Er weiß noch nichts von der Erbschaft und ist froh, dass seine blinde Tochter so schnell einen reichen Mann gefunden hat und dadurch finanziell abgesichert ist. Beatrice liebt Carlos zwar nicht, aber sie fügt sich.
Oliviero ist inzwischen Augenarzt und eröffnet unter fremdem Namen eine Praxis. Bald stellt er sich dem Marquese vor und bietet an, Beatrice zu untersuchen. Zuerst will sie nicht. Sie habe sich mit ihrer Blindheit abgefunden und sei glücklich, sagt sie. Vor allem will sie nicht mehr an die Ereignisse erinnert werden, die zu der Erblindung führten.
Auf Olivieros Initiative findet in Carlos Haus ein Wohltätigkeitsball statt. Einige anwesende Kinder gehen an Carlos Schränke und eines findet dort eine Spieluhr. Als Beatrice die Musik hört, ist sie sich sofort sicher, dass es die Spieluhr sein muss, die ihre Mutter ihr kurz vor der Ermordung schenkte und die seitdem verschwunden ist. Doch Carlo bestreitet dies, die Uhr sei nur eine billige Spieluhr und die Melodie sei weit verbreitet. Noch am selben Abend gibt Beatrice bekannt, dass sie sich von Oliviero behandeln lassen will.
Carlo, der fürchtet, von Beatrice erkannt zu werden, versucht, die Augenoperation zu verhindern. Doch es gelingt ihm nicht, Beatrice wird operiert. Er reist mit ihr ab, bevor sie die Binde abnehmen darf, und engagiert Personen, die gegen Bezahlung die Kutsche überfallen und Beatrice töten sollen. Auf der Kutschfahrt überkommt Beatrice unerklärliche Angst. Sie bittet Carlo umzukehren, aber er denkt nicht daran. Plötzlich rutscht ihr die Binde von den Augen, sie kann sehen und erkennt Carlo. Carlo hat jedoch Fehler gemacht: Er hat Elena, seine Geliebte, belogen und einen Angestellten schlecht behandelt. Beide schließen sich zusammen. Gemeinsam erkennen sie die Zusammenhänge und warnen Beatrices Vater. Dem alten Marquese gelingt es zusammen mit Oliviero und einigen Freunden, die Kutsche einzuholen und Beatrice im letzten Moment zu retten. Sie fällt Oliviero, den sie schon immer sympathisch fand, in die Arme. Carlo stürzt bei dem Versuch zu fliehen in eine Schlucht.

 

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