Die Blindgänger
Deutschland 2004
Buch: Helmut Dziuba, Bernd Sahling; Regie: Bernd Sahling
blinde Personen: Ricarda Ramünke, Maria Rother
Spielfilm für Kinder, 88 Min.
Inga und Marie, beide blind, leben zusammen in einem Internat. Sie würden gerne in einer Musikband spielen und werden in dem Wunsch von ihrem Gruppenleiter unterstützt. Er bringt sie zu einem Casting, aber sie werden abgelehnt, weil sie im Video angeblich nicht so gut wirken würden.
In dieser Zeit lernt Marie einen jungen Spätaussiedler kennen. Er heißt Herbert und ist wegen verschiedener Diebstahlsdelikte auf der Flucht vor der Polizei. Marie versteckt ihn auf dem Dachboden des Internats und versorgt ihn mit Decken und Essen. Herbert braucht Geld, denn er möchte nicht mehr bei seinem Vater in Deutschland leben, sondern lieber zurück zu seiner Mutter nach Kasachstan. Für 500 Euro würde ein Lkw-Fahrer ihn mitnehmen. Inga und Marie gründen mit ihm eine Straßenmusikgruppe und nennen sich „Die Blindgänger“. Damit Herbert aufgrund seiner Sehfähigkeit nicht auffällt, bringen ihm die Mädchen das Langstocklaufen bei. Mit dieser Tarnung sind sie eine Zeitlang erfolgreich. Geld für Herbert verdienen sie allerdings nicht, denn ihre Einnahmen werden von einer Jugendgang gestohlen.
Dann hören sie von einem Schülerwettbewerb, bei dem Jugendliche eigene Musikvideos einreichen können. Sie beschließen, daran teilzunehmen. Herbert soll filmen und schneiden. In der Schule erzählen sie niemandem davon. An einem Wochenende, an dem alle Schülerinnen und Schüler zu ihren Eltern fahren, wollen sie es drehen. Sie geben ebenfalls vor, nach Hause zu fahren, kehren aber in das fast leere Internat zurück. Inga umgarnt den gutmütigen Pförtner und kann ihn dazu bringen, ihre Anwesenheit nicht zu melden. Dann legen sie mit der Videokamera ihres Gruppenleiters los. Die Sache fliegt auf, die Polizei erscheint und holt Herbert ab. Inga und Marie können ihm nicht helfen. Dazu kommt, dass ihre Teilnahme am Wettbewerb gescheitert scheint. Doch ihr Gruppenleiter sieht die Aufnahmen, erkennt, was noch fehlt, und vervollständigt mit Marie den Film.
Sie gewinnen den ersten Preis, 1000 Euro, und Herbert kann nach Kasachstan zurück.