Die Farben des Paradises

THE COLOURS OF PARADIES, Iran 1998
Buch und Regie: Majid Majidi
blinde Person: Mohsen Sarab
Spielfilm, 88 Min.


Mohamad, etwa sieben Jahre alt, ist blind. Seit einem Jahr besucht er die Blindenschule in Teheran. Nun beginnen die großen Ferien. Alle Kinder werden abgeholt und von ihren Angehörigen liebevoll begrüßt, nur Mohamad bleibt allein zurück. Als sein Vater schließlich erscheint, bittet er die Schulleitung, Mohamad während der Ferien im Internat zu behalten. Er könne sich nicht um das Kind kümmern, denn er sei Witwer und wolle nun wieder heiraten. Schulleiter und Lehrer reagieren entsetzt und weisen den Vater darauf hin, dass die Schule für drei Monate schließt. Der Vater muss Mohamad mitnehmen. Der Rückweg dauert lange und es ist offensichtlich, dass der Vater wenig Verständnis für seinen Sohn hat. Der Empfang zu Hause bei der Großmutter und den beiden Schwestern ist umso herzlicher. Mohamad verbringt einige schöne Tage zu Hause in seinem Dorf, der Vater taucht nur wenig auf. Nach der Arbeit besucht er die Familie seiner zukünftigen Braut, der er von seinen Töchtern erzählt, den blinden Sohn aber verschweigt.
Die Schwestern haben noch keine Ferien und Mohamad kann durchsetzen, dass er sie in die Schule begleiten darf. Er nimmt seine eigenen Punktschrifttexte mit. Lehrer und Mitschüler sind beeindruckt, dass er in seiner Schule das Gleiche lernt wie sie. Dann macht sein Vater ihm einen Strich durch die Rechnung. Er verbietet Mohamad, weiter in die Dorfschule zu gehen, denn er möchte nicht, dass er sich in das Dorfleben integriert. Mohamad soll zu einem blinden Tischer in die Lehre gehen. Gegen den Protest der Großmutter bringt der Vater seinen Sohn dorthin. Mohamad ist unglücklich, er weint, weil niemand ein blindes Kind liebt. Der Tischler kann ihn jedoch trösten.
Mittlerweile hat die Großmutter aus Protest gegen ihren Sohn das Haus verlassen. Mohamads Vater kann sie zwar zur Umkehr bewegen, aber die alte Frau wird krank und stirbt. Daraufhin platzt die geplante Hochzeit, die Familie der Braut glaubt, eine solche Heirat bringe Unheil. Nun soll Mohamad wieder nach Hause. Der Junge hat sich zwar mittlerweile gut bei dem Tischler eingelebt, trotzdem holt der Vater ihn ohne Begründung zurück. Auf dem Weg in ihr Dorf reiten sie über eine Brücke. Diese bricht zusammen und Mohamad stürzt mit seinem Pferd in einen tosenden Fluss. Der Vater sieht ihm hinterher, dann stürzt er sich ebenfalls in den Fluss, um Mohamad zu retten. Es gelingt ihm nicht. Schließlich wird der Vater an einen Strand gespült. Als er wieder zu sich kommt, erblickt er Mohamad, der reglos neben einem Stein liegt. Er rennt zu ihm und nimmt weinend das leblose Kind in seinen Arm. Am Ende des Films wird Mohamads Hand hell und durchscheinend und beginnt sich langsam zu bewegen.

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