Die Frau meines Freundes

OTHER MEN’S WOMAN, USA 1931
Buch: Billy Wells; Regie: William A. Wellman
blinde Person: Regis Toomey
Spielfilm, 71 Min.


Bill arbeitet als Heizer auf einer Lokomotive. Er ist ein Spaßvogel und Sprücheklopfer, der in jedem Bahnhof eine Freundin hat. Sein großes Problem ist der Alkohol. Der Lokomotivführer Jack, mit dem Bill schon seit Jahren zusammenarbeitet, ist ein guter Freund, der ihn immer wieder deckt, wenn er zu einer Freundin verschwindet oder betrunken auf der Lok arbeitet.
Die Freundschaft endet, als Bill sich in Jacks Frau Lilly verliebt. Auf einer fahrenden Lok kommt es zu einer handfesten Auseinandersetzung. Dabei übersieht Jack ein Haltesignal und verursacht einen Unfall, bei dem er verletzt wird. Nach vier Wochen besucht Bill ihn, er will das Problem endlich klären. Als er Jacks Wohnzimmer betritt, sieht er, dass Jack erblindet ist.
Voller Entsetzen starrt er wortlos auf seinen alten Freund, der nicht weiß, wer erschienen ist. Bill will wortlos wieder gehen. In diesem Moment erscheint ein gemeinsamer Bekannter und begrüßt Bill mit Namen. Jack hört, wie sich im Nebenzimmer seine Frau und der Bekannte darüber unterhalten, was es für ein Schock für Bill gewesen sein muss, so von Jacks Erblindung zu erfahren. Daraufhin fordert Jack seine Frau auf, zu ihren Eltern zu fahren. Zuerst begründet er das mit der aktuellen Wetterlage. Es regnet seit länger Zeit ununterbrochen und der Pegel des nahen Flusses steigt. Später sagt er, er könne ihre übertriebene Fürsorge nicht mehr ertragen.
Das Hochwasser nimmt bedrohliche Ausmaße an, und die Mitarbeiter der Bahn haben große Sorgen, ob eine Brücke dem Hochwasser standhalten wird. Bill entwickelt einen Plan, er will mit einem Zug und einer Reihe schwer beladener Güterwagen auf die Brücke fahren, um sie so zu stabilisieren. Die Kollegen halten den Plan für verrückt; sie sind sich einig, dass die Brücke mit dem Zug einstürzen wird. Auch Jack, der von seinen ehemaligen Kollegen besucht wird, hört von dem Plan. Unter einem Vorwand verabschiedet er sich, irrt allein über den Rangierbahnhof, kommt fast unter die Räder einer Lok und findet schließlich den schon bereitgestellten Zug. Er fährt los. Bill sieht es, springt auf den Zug auf und versucht mit Gewalt, Jack von seinem Vorhaben abzuhalten. Sie streiten sich um die Frage, wer mehr Schuld auf sich geladen hat und wer mehr Grund hat, sein Leben zu beenden. Dann gibt Jack scheinbar nach. Das Gespräch wird freundschaftlich, sie geben sich die Hand. Das nutzt Jack aus, um Bill mit einem gezielten Kinnhaken k. o. zu schlagen und von der langsam fahrenden Lok zu werfen. Die hinter dem Zug herlaufenden Kollegen finden ihn. Bill kommt wieder zu sich und versucht ein zweites Mal, Jack zu bremsen, schafft es aber nicht. Jack fährt den Zug auf die Brücke, die wie erwartet zusammenbricht.
In der letzten Szene treffen sich Lilly und Bill zufällig wieder. Beide freuen sich und Lilly lädt Bill ein, sie zu besuchen. Bill sagt zu.

 

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