Die Sitte: Blindes Verlangen
Deutschland 2002
Buch: Ralf Löhnhardt; Regie: Florian Froschmayer
blinde Person: Henriette Heinze
Serie, 45 Min.
Nadja, eine junge Frau, wird in ihrem Bett ermordet aufgefunden. Sie trägt eine Augenbinde. Der Hausmeister hat den maskierten Mörder gesehen und die Polizei verständigt. Während die Polizei noch die Spuren sichert, will eine blinde Frau Nadja besuchen. Sie heißt Edith und ist eine gute Freundin der Toten. Edith kann den beiden Ermittlerinnen weiterhelfen, denn sie kann die Stimme des letzten Anrufers auf dem Anrufbeantworter identifizieren. Es ist der Freund der Toten und Edith weiß auch, dass die beiden eine Krise hatten. Er ist der erste Tatverdächtige.
Während der Ermittlungsarbeiten kommt es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Ermittlerinnen und dem Oberstaatsanwalt, der ihnen daraufhin den Fall entzieht. Kurz darauf ist er selbst verdächtig, denn die Tote war Gelegenheitsprostituierte und der Oberstaatsanwalt ihr Kunde. Auch der Hausmeister macht sich verdächtig.
Eine der Ermittlerinnen vermutet, dass Edith lesbisch ist und eine Liebesbeziehung mit Nadja hatte. Doch den Mord konnte nur ein sehender Mensch ausführen. Sie befragen Edith erneut als Zeugin, und bei der Gelegenheit wirft ihr eine Ermittlerin Handschellen zu. Edith fängt sie.
Im Geständnis sagt sie, dass sie als Kind eine Netzhautablösung hatte. Damals konnte man dies nicht behandeln, aber als erwachsene Frau hat sie sich Nadja zuliebe operieren lassen, obwohl es für sie selbst nicht schön war. Als es in der Beziehung zu Nadja Schwierigkeiten gab, bestellte sie – ohne ihren Namen zu nennen – einen Termin bei ihr. Nadja sollte sie mit verbundenen Augen empfangen. Edith hoffte, sie könnte ihrer Freundin so zeigen, dass ihre Liebe etwas Besonderes sei. Aber Nadja erkannte sie nicht, sie machte ihren Job routinemäßig. In ihrer Enttäuschung und Wut brachte Edith sie um.