Ein blinder Held – Die Liebe des Otto Weidt
Deutschland 2004
Buch: Heike Brückner von Grumbkow, Jochen von Grumbkow; Regie: Kai Christiansen
blinde Person: u. a. Edgar Selge
Biografischer Film, 90 Min.
Dieser biografische Film mischt Spielfilmszenen, Originalfilmen und Interviewpassagen mit Inge Deutschkron, die selbst Teil der Geschichte ist und in Weidts Bürstenwerkstatt arbeitete.
Der blinde Otto Weidt beschäftigt in seiner Bürstenwerkstatt hauptsächlich blinde und gehörlose Juden. Einen Teil der Ware liefert er an die Wehrmacht; so kann er argumentieren, sein Betrieb sei kriegswichtig. Den anderen Teil liefert er an das Kaufhaus Karstadt und bezieht im Gegenzug Luxusartikel, mit denen er die Gestapo besticht. Damit kann er seine Mitarbeiter eine Zeitlang vor der Deportation bewahren. Seine Mitarbeiter nennen ihn „Papa Weidt“. Um seine jüdischen Mitarbeiter zu retten, nutzt er alle Möglichkeiten. Er lügt, besticht, trickst, manipuliert und riskiert dabei immer wieder sein eigenes Leben.
Ein besonders enges Verhältnis hat er zu seiner jungen Mitarbeiterin Alice Licht. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, leben diese Beziehung aber nur ansatzweise aus, unter anderem, weil er verheiratet ist. Sie kommt ins KZ und er kann ihr unter hohem persönlichen Einsatz und mit einer Portion Glück zur Flucht verhelfen. Später lebt Alice vorübergehend bei dem Ehepaar Weidt. Frau Weidt duldet sie, aber das Zusammenleben ist nicht harmonisch. Alice wandert in die USA aus und lässt den enttäuschten Otto Weidt zurück.
Der Film zeigt Weidts Einsatz für seine jüdischen Mitmenschen und seine unglückliche Liebe. Seine Blindheit spielt dabei immer eine Rolle, ist aber nie eigenständiges Thema.