Ein Platz im Herzen
PLACES IN THE HEART, USA 1984
Buch und Regie: Robert Benton
blinde Person: John Malkovich
Spielfilm, 112 Min.
Texas, 1935. Das Ehepaar Spalding lebt zusammen mit seinen beiden Kindern auf einer Farm. Die Frau kümmert sich um das Haus und die Kinder, der Mann bestellt das Land und geht seiner Tätigkeit als Sheriff nach. Eines Tages wird er von einem betrunkenen Schwarzen, der wahllos um sich schießt, tödlich getroffen. Mrs. Spalding ist nun auf sich gestellt und merkt, dass sie in vielen Dingen völlig ahnungslos gelebt hatte. Sie hatte nie darüber nachgedacht, woher das Geld zum Leben kam, und wusste auch nicht, dass ihr Mann bei der Bank einen Kredit aufgenommen hatte, um das Haus zu bauen. Ein Angestellter der Bank sucht sie auf und macht ihr klar, dass die Bank auf regelmäßigen Ratenzahlungen besteht. Er rät Mrs. Spalding, ihr Land und Haus zu verkaufen und zu Verwandten zu ziehen. Von den Kindern müsse sie sich notfalls trennen. Mrs. Spalding lehnt ab.
In dieser Zeit klopft ein Schwarzer Mann an ihre Tür und bittet um Arbeit. Er bekommt zu essen, aber er wird er wieder weggeschickt. Der Mann, er heißt Moses, bleibt jedoch stur. Er meint, auf dem Land könne man gut Baumwolle anbauen und er sei der richtige Mann dafür. Zuerst hält Mrs. Spalding nichts von dieser Idee, aber als die Bank die Raten immer wieder einfordert, will sie es zumindest versuchen. Der Bankangestellte will ihr das ausreden, aber Mrs. Spalding bleibt bei ihrem Entschluss. Etwas später besucht der der Bankangestellte sie wieder und bringt seinen blinden Schwager mit. Er erzählt, sein Schwager Will sei im Krieg erblindet und wohne jetzt bei ihm und seiner Frau, da er nicht im staatlichen Blindenheim leben wolle. Aber damit sei jetzt Schluss, Will solle als Untermieter bei Mrs. Spalding einziehen. Mrs. Spalding meint, das ginge gar nicht. Der Bankangestellte erklärt, Will könne als Korbflechter schließlich Miete zahlen und Mrs. Spalding könne so der Bank gegenüber guten Willen zeigen. Mrs. Spalding gibt nach, Will wird nicht gefragt. Er fügt sich unwillig und betont, dass er lieber heute als morgen ausziehen würde, wenn es für ihn eine Alternative zum Behindertenwohnheim gäbe.
Es kommt zum Streit, als die Kinder einmal mit Wills Schallplatten spielen, auf denen Beiträge für blinde Hörer sind. Dabei geht eine Platte entzwei. Aber sie lernen, miteinander auszukommen. Mrs. Spalding, ihre Kinder, Moses und Will werden zu einer Gemeinschaft, die fest zusammenhält, als ein Tornado über das Land hinwegfegt. Die Bank übt weiterhin Druck auf Mrs. Spalding aus. In ihrer Not sieht sie nur eine Möglichkeit, das Geld aufzutreiben: Für den ersten geerntete Ballen Baumwolle der Region gibt es eine hohe Prämie, und die möchte sie erhalten. Niemand traut ihr das zu, aber Mrs. Spalding ist fest entschlossen. Alle arbeiten bis zur absoluten Erschöpfung mit. Will kann zwar nicht auf dem Feld mithelfen, aber er übernimmt die Hausarbeiten und kocht für alle. Sie schaffen es.
Eines Tages erscheinen Männer vom Ku-Klux-Klan in ihren Masken. An dem Abend sind nur Moses und Will zu Hause. Die Männer locken Moses in den Stall und schlagen ihn zusammen. Will kommt mit einem Gewehr hinzu und schießt in Richtung der Männer. Erst reagieren sie verunsichert, dann merken sie, dass sie ihn verwirren können, wenn sie Gegenstände durch die Gegend werfen. Will schießt jedes Mal in Richtung des Geräuschs. Die Männer vom Ku-Klux-Klan triumphieren. Aber Will kann etwas anderes. Er erkennt die Männer an ihren Stimmen und spricht sie mit ihren Namen an. Damit hebt er ihre Anonymität auf. Die Männer entfernen sich, versprechen aber, wiederzukommen. Moses nimmt ihre Drohung ernst und verlässt die Familie. Am Ende des Films sind alle handelnden Personen in der Kirche beim gemeinsamen Abendmahl zu sehen.