Erbsen auf halb sechs
Deutschland 2004
Buch: Lars Büchel, Ruth Thoma; Regie: Lars Büchel
blinde Personen: Hilmir Gudnason, Fritzi Haberland
Spielfilm, 112 Min.
Lilly ist Reha-Lehrerin für blinde Menschen. Sie weiß, was Blindheit ist, denn sie ist selbst geburtsblind. Zurzeit lebt sie noch bei ihrer Mutter und ihrer Schwester, aber ihr Verlobter Paul plant schon ein Haus für beide, inklusive Einrichtung. Voller Stolz zeigt er ihr das Modell.
Jakob ist Theaterregisseur und erblindet durch einen Autounfall. Lilly soll ihm helfen und ihn trainieren, was er aber ablehnt. Er möchte sich von niemandem helfen lassen und trennt sich deshalb auch von seiner Freundin. Ein Suizidversuch missglückt, er will vom Dach eines Hochhauses springen und landet auf dem Balkon eine Etage tiefer. Daraufhin wird er in die Psychiatrie eingewiesen. Lilly kümmert sich um seine Entlassung und nimmt ihm das Versprechen ab, mit den Rehamaßnahmen zu beginnen. Aber er hält sein Versprechen nicht, auf einer gemeinsamen Taxifahrt nutzt er einen Stau, um auszusteigen. Lilly folgt ihm durch die hupenden Autoschlangen bis zum Bahnhof und steigt dort mit ihm in einen Zug, der nach Stralsund fährt. Sie lässt sich nicht abwimmeln und kann ihn immer wieder in Gespräche verwickeln. Dabei erfährt er zu seinem Erstaunen, dass Lilly ebenfalls blind ist. Nach und nach gibt er seine ablehnende Haltung auf, aber er möchte nicht mit Lilly nach Hamburg zurück, sondern nach Russland, wo seine todkranke Mutter lebt. Er möchte sie noch einmal vor ihrem Tod besuchen. Lilly begleitet ihn in Stralsund zum Schiff. Weil er sie auf einmal nicht mehr loslassen will, fährt das Schiff los, bevor sie von Bord gehen kann. Auf der Schifffahrt und der anschließenden abenteuerlichen Reise durch Russland freunden sie sich an und verlieben sich.
Lillys Mutter und ihr Verlobter Paul machen sich Sorgen um sie, reisen ihr hinterher und verpassen sie mehrfach knapp. Als sie sich schließlich doch in einem Hotel begegnen, fordert die Mutter ihre erwachsene Tochter auf, mit ihr und Paul zurückzukehren. Paul biete ihr viel, was Jakob nicht bieten könne, mit einem sehenden Mann könne sie Kinder bekommen, mit einem blinden Partner sei das zu schwierig. Lilly widerspricht, aber Jakob, der das Gespräch mithört, schickt Lilly zu Paul. Während Lilly sich mit ihrer Mutter und ihrem Verlobten auf die Heimreise macht, setzt Jakob seinen Weg zu seiner Mutter fort. Er schafft es, sie lebend anzutreffen und sich von ihr zu verabschieden. Dabei erzählt er ihr erstmals von seiner Blindheit.
Lilly ist auf ihrer Rückreise immer bedrückter. Paul bemerkt es und erkennt, dass sie Jakob liebt. Nach einer kurzen Aussprache verlässt sie ihn und macht sich auf die Suche nach Jakob. Auf einer Hochzeitsfeier treffen sie aufeinander.