Für alle Fälle Stefanie: Tödlicher Unfall

Deutschland 1995
Buch: Lena Rehn; Regie: Matthias Gohlke
blinde Person: Stephanie Laß
Serie, 60 Min.


In dieser Serie geht es um die Krankenschwester Stefanie und ihre Patienten und Patientinnen.
Schwester Stefanie beschäftigt sich in dieser Folge mit drei Problemen. Sie selbst hat ein Problem in ihrer Ehe, ihre Kollegin verliert ihren Mann und ihren Sohn bei einem Verkehrsunfall, und bei der Arbeit als Krankenschwester steht die Geschichte der sechszehnjährigen blinden Anna-Lena im Vordergrund.
Anna-Lena wurde nach einer Vergewaltigung ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hat in ihrem bisherigen Leben nur wenig Liebe erfahren. Ihre Eltern haben sich ständig gestritten. In einem Wutanfall schlug der Vater seine Tochter mit dem Kopf auf eine Tischplatte, wobei sie erblindete. Anna-Lena kam daraufhin in ein Internat, der Kontakt zu den Eltern brach ab. Schwester Stefanie geht der Sache nach und erfährt, dass die Mutter einige Briefe an die Tochter geschrieben hatte, die Anna-Lena aber nie beantwortet hat. Anna-Lena glaubt, sie sei der Grund, weshalb die Mutter so lange bei dem gewalttätigen Mann blieb. Die Mutter wiederum hat Schuldgefühle, weil sie ihrer Tochter nicht beistand, als der Vater sie verprügelte. Sie traut sich deshalb nicht, Anna-Lena direkt gegenüberzutreten, und beobachtet sie nur heimlich von einem Café aus. Schwester Stefanie erreicht, dass sich die beiden aussprechen und versöhnen.
Ebenfalls im Krankenhaus ist ein reicher, aber unfreundlicher Patient, der alle schikaniert. Als er grob zu Anna-Lena wird, ist für Stefanie das Maß voll. Sie sagt ihm, was sie von ihm hält. Einen Tag später beschließt er, Anna-Lena und ihrer Mutter als Wiedergutmachung einen Urlaub auf Mallorca zu spendieren.
In Anna-Lenas Geschichte stehen ihre psychischen Probleme und der Mutter-Tochter-Konflikt im Vordergrund. Einmal geht es auch um die Frage, ob ein blindes Mädchen eine Zeugenaussage machen kann. Die Polizei, die den mutmaßlichen Vergewaltiger bald gefasst hat, möchte eine Gegenüberstellung. Stefanie möchte Anna-Lena davor bewahren. Doch während sie mit den Polizisten verhandelt, kommt Anna-Lena aus dem Krankenzimmer und schreit sofort „Nein“, obwohl der Mann circa zwei Meter entfernt steht. Möglicherweise hat sie ihn am Geruch erkannt, denn an anderer Stelle sagt sie, dass der Mann geschwitzt und gestunken habe.

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