Ganz nah bei Dir
Deutschland 2009
Buch: Almut Getto, Speedy Deftereos, Hendrik Hölzemann; Regie: Almut Getto
blinde Person: Katharina Schüttler
Spielfilm, 91 Min.
Phillip lebt zurückgezogen mit seiner Schildkröte Paul. Es fasziniert ihn, wie sich das Tier in seinen Panzer verkriechen kann. Er arbeitet bei einer Bank, wo er als Spezialist für Falschgeld Geldscheine überprüft. Sein heimlicher Traum ist es jedoch, in einer Kleinkunstkneipe als Pantomime herauszukommen. Jeden Abend nimmt er es sich vor und traut sich dann doch nicht.
In einem Lokal lernt er die blinde, lebenslustige Cellistin Lina kennen. Er versperrt ihr gedankenlos den Weg zur Toilette, sie stolpert über ihn, dabei bekleckert er seine Kleidung mit Saft. Verärgert beschimpft er sie.
„So blind kann doch keiner sein!“
„Doch. Ich.“
„Dann sollten Sie zu Hause bleiben. Das ist ja gefährlich.“
Trotzdem wartet Lina am Ende des Abends auf ihn. Er bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen. Allerdings läuft er so zügig, dass sie rennen muss, um mitzuhalten. Am Ende sind sie außer Atem, Lina, die schon lange nicht mehr gerannt ist, merkt, dass es ihr Spaß gemacht hat.
Als Phillip an diesem Abend in seine Wohnung kommt, ist sie komplett ausgeräumt, nur die Bügelmaschine steht noch da. Am meisten stört ihn der Verlust der Schildkröte, außerdem hat er kein Bett mehr. Also wendet er sich an Lina, die ihn auf ihrem Sofa schlafen lässt. Es ist der Anfang einer wechselhaften Freundschaft; durch Lina lernt Phillip nach und nach, sich zu öffnen. Dabei enttäuscht er Lina immer wieder, denn er ist es nicht gewohnt, sich in andere hineinzuversetzen. Er spielt Lina seine Pantomime vor und bedenkt nicht, dass sie nichts davon hat. Er schenkt ihr eine Sonnenbrille, und sie ist sauer, weil sie fürchtet, dass er sich für sie schämt. Aber Lina gibt ihm immer wieder eine neue Chance.
Lina träumt schon lange davon, sich ein bestimmtes Cello zu kaufen, das sie sich allerdings nicht leisten kann. Phillip bietet ihr an, ihr zu helfen, doch sie nimmt das zunächst nicht ernst. Phillip, der bis dahin in seinem Job täglich gewissenhaft Geldscheine geprüft hat, nutzt einen Streit zweier Kollegen aus und lässt ein Bündel Scheine verschwinden. Lina fragt nicht lange, kauft sich das Cello und Philipp freut sich.