Herz über Kopf – Die Melodie ihres Lebens
LE COEUR EN BRAILLE, Frankreich/Belgien 2016
Buch und Regie: Michel Boujenah
blinde Person: Alix Vaillot
Spielfilm, 85 Min.
Die zwölfjährige Marie leidet an einer Augenerkrankung, Retinitis pigmentosa, wie es heißt. (Die Diagnose entspricht aber nicht der beschriebenen Sehbehinderung.) Sie versucht es vor ihrer Umwelt zu verheimlichen. Ihr Vater, ein Kunsthändler, der die Familie verlassen hat und nur ab und zu auftaucht, um Vorschriften zu machen, hat entschieden, dass sie in ein Blindeninstitut muss. Ihre Mutter und sie protestieren dagegen, aber das interessiert den Vater nicht. Marie hat andere Pläne, sie möchte Musik studieren; deshalb ist ihr ein Vorspieltermin wichtig.
In dieser Zeit freundet sie sich mit Victor an, dem schlechtesten Schüler der Klasse. Sie bietet ihm an, ihm beim Lernen zu helfen. Victors Leistungen werden besser, ihre Augen dagegen schlechter. Erst nachdem sie in einen See gefallen ist, weil sie den Steg nicht erkannt hat, erzählt sie ihm von ihrer Krankheit. Gleichzeitig schickt sie ihn weg, weil sie kein Mitleid will. Danach herrscht Funkstille. Als sie wieder in Kontakt kommen, erzählt sie ihm, dass sie bis zum Vorspieltermin die Verschlechterung ihres Sehens verheimlichen will.
Jetzt muss Victor ihr helfen und ihr in der Schule diskret soufflieren, wenn sie Schwierigkeiten hat, von der Tafel zu lesen. Ein Mitschüler beobachtet sie eifersüchtig, zieht die richtigen Schlüsse und informiert Lehrer und Eltern.
Nun „entführt“ Victor Marie und versteckt sie in der Werkstatt des Vaters. Am Morgen vor dem Vorspiel ist sie krank, dann finden ihre Eltern sie. Alle sehen jetzt ein, wie wichtig das Vorspiel für sie ist, die Eltern fahren sie zur Musikschule und sie spielt erfolgreich vor. Lehrer, Freunde und ihre Eltern sitzen im Saal und hören ihr zu. Während sie spielt, wird es um sie herum endgültig schwarz.