Im Namen des Gesetzes: Blinde Liebe

Deutschland 2003
Buch: Georg Marioth; Regie: Jan Ruzicka
blinde Personen: Alexander Beyer, Bernadette Heerwagen, Iris Minich
Serie, 8. Staffel, 1. Folge, 45 Min.


In einem Heim für blinde Menschen wird ein sehender Mitarbeiter, Jan Peters, in seinem Auto erschossen. Der Schuss wurde aus einem Fenster aus dreißig Metern Entfernung abgegeben. Die Ermittler finden schnell heraus, dass der Anstaltsleiter, Karl Benrath, ein Verhältnis mit Sarah Engel, einer jungen blinden Frau hatte und dass das Opfer, Jan Peters, davon wusste. Peters hatte versucht, seinen Chef zu erpressen. Benrath und auch seine Frau, die loyal zu ihrem Mann steht, sind die Hauptverdächtigen. Sarah Engel gibt Benrath für die Tatzeit ein Alibi, streitet aber eine engere Beziehung zu Benrath ab. Benrath habe ihr lediglich helfen wollen, sich in den USA operieren zu lassen. Sie sei erst seit einem halben Jahr blind und habe die Hoffnung auf Heilung noch nicht aufgegeben; sie sei bereit, dafür alles zu tun. Sarah hat im Heim einen Freund, Axel, aber diese Beziehung will sie beenden, wenn sie erst wieder sehen kann. Die Ermittler konfrontieren sie mit den Fotos, mit denen Peters seinen Chef erpressen wollte, und sie machen Sarah Engel klar, dass es in ihrem Fall keine Aussicht auf Heilung gibt. Benrath hatte ihr bewusst falsche Hoffnungen gemacht. Daraufhin ändert Sarah ihre Haltung; sie widerruft das Alibi und behauptet, Axel habe in der Zeit Benrath in der Nähe des Tatorts gehört und sicher am Schritt erkannt. Bisher habe er nur aus Angst vor Benrath geschwiegen. Etwas später erhält die Polizei einen Notruf aus der gemeinsamen Wohnung von Sarah und Axel. Sie finden nur noch Sarah vor, Axel ist vor Benrath geflohen. Sarah vermutet, dass er sich in einer stillgelegten Blindenwerkstatt versteckt. In dem fabrikartigen Gelände stoßen die Ermittler zunächst auf einige Jugendliche aus der Umgebung, dann auf Benrath. Bevor sie Axel finden, hat er schon mit einem Beil die Hauptsicherung zerschlagen. Es ist dunkel, die Polizei irrt hilflos mit ihren Taschenlampen umher. Auch Benrath ist orientierungslos, stürzt in einen Schacht und stirbt. Damit scheint der Schuldige tot zu sein, allerdings wird Axel verdächtigt, Benrath gezielt in eine Falle gelockt zu haben. Aber eine Befragung der Jugendlichen ergibt, dass alles ganz anders war: Benrath war zur Tatzeit in der stillgelegten Blindenwerkstatt, er hat also für den Mord an Peters ein Alibi. Die Ermittlung beginnt von vorne und es stellt sich heraus, dass Axel ein begabter Sportschütze war. Nach dem ersten Erstaunen informieren sich die Polizisten über akustische Zielhilfen, mit denen blinde Sportschützen schießen können. Das Gerät gibt einen Ton ab, der sich verändert, wenn der Schütze das Gewehr auf die helle Zielfläche richtet. Ein weißes Blatt Papier soll als Ziel ebenfalls geeignet sein. Axel wird angeklagt. Er hatte zwar kein Motiv, Peters zu töten, aber er muss von Sarahs Verhältnis zu Benrath gewusst haben. Und Peters Auto stand an dem Tag ausnahmsweise auf Benraths Parkplatz. Im Prozess soll Sarah als Zeugin aussagen und sie legt überraschend ein Geständnis ab. Bei einem Ortstermin zeigt sie, wie sie die Sache angeblich bewerkstelligt hat. Ihre Darstellung ist überzeugend, doch der Holzblock, mit dem sie das Gewehr schon Tage vorher auf die Windschutzscheibe des Autos ausrichtete, enthält Schweißspuren, die von Axel stammen. Er gesteht und wird zu lebenslänglicher Haftstrafe verurteilt. Der Richter begründet das Strafmaß damit, dass Axel vor Gericht keine Reue zeigte und andere gezielt belastete.
Bei dem Heim handelt es sich offenbar um ein Wohnheim, in dem blinde Menschen, die keine weiteren Einschränkungen haben, dauerhaft leben.

 

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