In aller Freundschaft: Fahrerflucht

Deutschland 2001
Buch: Jürgen Brauer; Regie: Johannes Lackner
blinde Person: Kathrin Waligura
Serie, ca. 43 Min.


Im Mittelpunkt der Serie stehen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Sachsenklinik und ihre Patienten.
Die Architektin Luise Mühe hat es endlich geschafft, sie hat einen Architektenwettbewerb gewonnen. Ihr Mann Holger, ebenfalls Architekt, erfährt es als Erster und will es ihr gleich vom Autotelefon aus mitteilen. Dabei fährt er eine Radfahrerin an. Voller Panik fährt er weiter, ohne sich um die Frau zu kümmern. Später erfährt er, dass es seine eigene Frau war, die er von hinten nicht erkannt hat. Luise droht zu erblinden. Ein Blutgefäß, das hinter den Sehnerven liegt, kann jederzeit platzen. Holger hat starke Schuldgefühle und kann kaum noch mit seiner Frau, die mittlerweile in der Sachsenklinik liegt, reden. Er zieht sich zurück. Verunsichert fragt sich Luise, was ihren Mann so verändert hat. Erst denkt sie, er sei eifersüchtig, weil sie bei dem Wettbewerb mehr Erfolg hatte als er. Später schiebt sie es auf die Blindheit, sie meint, ihr Mann käme mit einer blinden Frau nicht zurecht. Nach und nach erblindet Luise, ihr Sehfeld wird immer enger.
Achim, Arzt in der Sachsenklinik, ist unglücklich, weil er ihr mit den geläufigen Operationsmethoden nicht helfen kann. Er hofft auf ein neuartiges Operationsmikroskop, doch das fehlt der Sachsenklinik. Achim schimpft auf die inkompetente Verwaltung, die eine Frau erblinden lässt, weil die Klinik nicht gut ausgestattet ist. Seine Worte zeigen Wirkung, denn nach kurzer Zeit steht ein Mikroskop im OP-Saal. Luise stimmt der Operation zu, auch auf die Gefahr hin, dass dadurch ein Schlaganfall ausgelöst wird. Die Operation gelingt, aber die Beziehung zu Holger ist beendet. Er hat Luise den Unfall und die Fahrerflucht gestanden. Luise kann ihrem Mann nicht mehr vertrauen. Sie ist enttäuscht, weil er sie auf der Straße liegen ließ und weil er ihr nicht half, mit der zunehmenden Blindheit klarzukommen. Die drohende Erblindung und die Schuldgefühle sind das Hauptthema dieser Folge. Dabei bleibt die Auseinandersetzung mit der Blindheit theoretisch, denn Luise liegt im Bett und wird versorgt. Sie muss sich nie selbst orientieren. Nur einmal sucht sie ihren Wecker und greift daneben.

 

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