Aurora
AURORA, Italien 1985
Buch: F. Ferrini, G. Menon u. a.; Regie: Maurizio Ponzi
blinde Person: Eduardo Ponti
Spielfilm, 102 Min.
Der Film schildert die Suche einer Frau nach dem Vater ihres Sohnes. Vor dreizehn Jahren hatte Aurora als Zimmermädchen in einem Hotel gearbeitet. Dort hatte sie mit verschiedenen Männern Liebschaften.
Bisher hatte sie ihren Sohn Ciro allein großgezogen. Jetzt braucht sie viel Geld, denn sie möchte den vor zehn Jahren erblindeten Ciro operieren lassen. Gemeinsam fahren sie zu den verschiedenen Adressen, die sie mithilfe eines alten Gästebuchs ermittelt hat, um sie zur Kasse zu bitten. Jedem ehemaligen Liebhaber erzählt sie, er sei Ciros Vater, schildert theatralisch Ciros‘ Schicksal als blindes Kind und lässt alle zahlen. Zuerst macht Ciro noch klaglos mit, entwickelt jedoch zunehmend Widerwillen. Er glaubt, keinen Vater zu brauchen, doch im Laufe der Reise geht er verschiedene Bindungen ein und leidet darunter, sie jedes Mal abbrechen zu müssen, wenn die Mutter das Geld hat und zum nächsten Ex-Liebhaber will. Kurz vor der Operation läuft er aus dem Krankenhaus weg, denn er findet die Welt schlecht und verlogen und will sie daher gar nicht „sehen“. Die Mutter kann seine Bedenken zerstreuen und Ciro wird erfolgreich operiert. Am Ende fahren Mutter und Sohn zu dem „Vater“ zurück, den die Mutter schon immer heimlich geliebt hat.
Über den blinden Ciro bzw. seine Blindheit werden widersprüchliche Aussagen gemacht: Auf der einen Seite gilt er als sehr intelligent und sensibel, er spürt, welchen Mann seine Mutter liebt. Andererseits wird immer wieder betont, dass er sehen muss, um die Welt zu beurteilen. Nur mit einer Heilung ist ein gutes Ende möglich.