Kalt ist der Abendhauch

Deutschland 2000
Buch: Kathrin Richter, Ralf Hertwig, nach einem Roman von Ingrid Noll; Regie: Rainer Kaufmann
blinde Person: Ingo Naujoks
Spielfilm, 124 Min.

 

Der Film erzählt in Rückblenden das Leben einer alten Frau, die mit verschiedenen Männern gelebt hat, aber immer nur einen liebte.
In den 1930er Jahren verliebte sich die damals sechzehnjährige Charlotte in Hugo, den Freund ihrer Schwester Ida. Hugo heiratete Ida, obwohl ihm auch Charlotte gefiel. Zunächst fand sich Charlotte mit der Situation ab und heiratete Bernhard, auch wenn beide nicht viel miteinander verband. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges galt Bernhard als gefallen, und Charlotte blieb mit zwei Kindern zurück. Sie begann ein Verhältnis mit Hugo – eine glückliche Zeit, bis Bernhard wieder vor der Tür stand, halb verhungert und abgerissen. Sie holte ihn ins Haus, gab ihm zu essen, aber als er sie vergewaltigen wollte, stieß sie ihn weg. Er stürzte und starb an den Folgen der Verletzung. Charlotte fürchtete, dass man ihr die Notwehr nicht glauben würde, und wollte deshalb nicht die Polizei einschalten. Außerdem galt Bernhard ohnehin als tot, Charlotte hoffte, dass ihn niemand vermissen würde. Gemeinsam mit Hugo mauerte sie ihn im Keller ein. Sie wurde wieder schwanger, aber als sie es Hugo erzählen wollte, erfuhr sie, dass er bei Ida bleiben wollte, die an Multipler Sklerose erkrankt war.
Dann tauchte ein blinder Mann auf. Er war ein ehemaliger Kriegskamerad von Bernhard und wusste, dass Bernhard vor Kurzem noch gelebt hatte. Charlotte kochte ihm Kaffee, und der kriegsblinde Mann, er hieß Anton, blieb auf Dauer. Er wurde Masseur und unterstützte Charlotte bei der Hausarbeit. Als er beim Wäschelegen ihren Bauch berührte, bemerkte er ihre Schwangerschaft und bot sich als offizieller Vater an. Charlotte lehnte ab, aber die beiden blieben zusammen und Anton kümmerte sich um Charlottes drei Kinder, zum Beispiel, wenn sie sich heimlich mit Hugo traf. Anton tat dann so, als wüsste er nichts davon. Eines Tages, Charlotte war wieder bei Hugo, lief die vierjährige jüngste Tochter auf die befahrene Straße. Anton wollte sie retten und geriet dabei selbst unter einen Lkw. Im Krankenwagen schwor sich Charlotte, nun ganz bei Anton zu bleiben und sich nicht mehr mit Hugo zu treffen, aber Anton starb an den Unfallfolgen.
Danach lebte Charlotte viele Jahre allein mit den Kindern, bis – nach fast fünfzig Jahren – Hugo wieder auftauchte. Sie gruben gemeinsam Bernhards Leiche aus und beschlossen, endlich zu heiraten. Nachdem Hugo ihr den Heiratsantrag gemacht hatte, starb er in ihren Armen.
Der blinde Mann hat eine relativ kleine, aber wichtige Nebenrolle.

 

Zurück