Licht im Dunkel

THE MIRRACLE WORKER, USA 1962
Buch: William Gibson; Regie: Arthur Penn
blinde Personen: Anne Bancroft, Patty Duke
Spielfilm, 107 Min.


Diese frühe Verfilmung von Helen Kellers Leben konzentriert sich auf die ersten Wochen mit ihrer Lehrerin Anne Sullivan. Als Kleinkind macht Helen Keller eine schwere Erkrankung durch. Sie überlebt, ist danach aber taubblind. Mit sechs Jahren verhält sie sich wie ein wildes Tier, ihre Angehörigen wissen nicht, wie sie sich ihr gegenüber verständlich machen sollen, und kapitulieren vor ihren Wutausbrüchen. Sie überlegen, sie in ein Heim für behinderte Menschen zu geben. Schließlich wenden sich die Eltern an das Perkins-Institut, das ihnen die Lehrerin Anne Sullivan vermittelt.
Anne Sullivan versucht, sich nicht von Helen tyrannisieren zu lassen. Sie ist der erste Mensch, der sich gegen Helen zur Wehr setzt – auch körperlich –, und sie bemüht sich, dem Kind Regeln und Manieren beizubringen. Gleichzeitig übt Anne Sullivan mit Helen ein Fingeralphabet, das heißt, sie buchstabiert ihr Worte in die Hand und lässt sie dazu Gegenstände ertasten. Helen lernt schnell, die Fingerzeichen zu imitieren.
Die Eltern sind mit der Privatlehrerin nicht einverstanden, ihrer Meinung nach fasst sie das Kind zu hart an. Doch sie haben keine Alternative, zumal die Zustände in den Heimen zur damaligen Zeit schrecklich sind. Anne Sullivan weiß das, sie ist selbst in einem solchen Heim großgeworden und kann es ihren Arbeitgebern genau schildern. Schließlich wagen alle noch einen letzten Versuch: Die Lehrerin zieht sich mit Helen vierzehn Tage ins Gartenhaus zurück, um sie dort ungestört zu unterrichten. In dieser Zeit legt Helen ihre Wutausbrüche ab und lernt, friedlich zu essen. Die Eltern sind mit dem Erfolg zufrieden, Anne Sullivan dagegen nicht, denn Helen kann zwar mechanisch viele Worte in die Hand buchstabieren, aber sie versteht nicht die Bedeutung der Zeichen.
Nach einem weiteren Machtkampf soll Helen an der Pumpe Wasser holen. Während das Wasser läuft, buchstabiert die Lehrerin das Wort Wasser in Helens Hand. Helen, die schon vor ihrer Ertaubung das Wort Wasser kannte, begreift plötzlich und lernt daraufhin in kurzer Zeit zahlreiche Wörter.
Damit endet der Film. Im Abspann ist zu lesen, dass der Film auf Tatsachen beruht und Helen Keller eine berühmte Schriftstellerin wurde.

vgl. Behrens, Katja: Alles Sehen kommt von der Seele. Die Lebensgeschichte der Helen Keller
vgl. Garlick, Phyllis: Licht brach in die Dunkelheit
vgl. Jaedicke, Martin: Helen Keller
vgl. Keller, Helen: Die Geschichte meines Lebens
vgl. Keller, Helen: Meine Lehrerin und Freundin Anne Sullivan
vgl. The Miracle Worker - Wunder geschehen

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