Marian Rose White

MARIAN ROSE WHITE, USA 1982
Buch: Garry Russoff; Regie: Robert Day
sehbehinderte Person: Nancy Cartwright
Spielfilm, 96 Min.

Die Geschichte spielt in Amerika und beginnt 1934. Marian, knapp vierzehn, liebt ihren Vater, einen ehemaligen Boxer, und ihr Vater liebt sie. Die Mutter dagegen ist von ihrer Tochter enttäuscht und zeigt das sehr deutlich. Marian ist sehbehindert, im Alltag passieren viele kleine Pannen. In der Schule hat sie das Lesen nicht gelernt und musste deshalb von mehreren Schulen abgehen. Als der Vater stirbt, möchte die Mutter die Tochter abgeben, um mehr Zeit für ihren Sohn zu haben, den sie offen bevorzugt. Marian kommt in ein Heim für Kinder mit verschiedenen Behinderungen, hauptsächlich geistig Behinderte und psychisch Kranke. Von da an ist Marian der Willkür der sadistischen Krankenschwestern ausgesetzt; ihre „Schulbildung“ besteht darin, dass sie Papierpuppen ausschneidet, was ihr mit ihrer Sehbehinderung nicht besonders gut gelingt. Sie wird zwangssterilisiert.
Eines Tages kommt eine neue Schwester in die Anstalt, Schwester Bonnie. Sie kümmert sich liebevoll um die Kinder, besonders um Marian. Schwester Bonnie setzt zusammen mit Marians Großmutter durch, dass Marian neu getestet wird. Doch Marian erhält vor dem Intelligenztest Beruhigungstabletten, sodass sie kaum klar reden kann. Der Anstaltsleiter, der den Test selbst durchführt, nimmt keinerlei Rücksicht darauf, dass sie die Aufgabenzettel kaum sehen kann. Aufgrund dieses Tests bescheinigt er Marian Schwachsinn.
Marian findet sich mit ihrem Aufenthalt im Heim ab und entdeckt, dass sie anderen Kindern gut helfen kann. Sie übt mit ihnen zu laufen und zu sprechen; selbst Jugendliche, die als gewalttätig gelten und vor denen alle Angst haben, beruhigen sich in ihrer Anwesenheit.
Schwester Bonnie kann eine erneute Wiederholung des Tests durchsetzen. Marian will das zuerst nicht, sie möchte sich weiter im Heim um die Kinder kümmern. Aber Bonnie drückt ihr ein Kettchen in die Hand, das Marian zu Beginn ihres Aufenthalts abgenommen wurde. Es ist ein Erbe ihres Vaters, der immer wollte, dass sie aus ihrem Leben etwas macht. Das gibt den Ausschlag; sie wiederholt den Test, diesmal ohne Tabletten und mit einer neutralen Testerin, die es Marian ermöglicht, die Aufgabenzettel so nahe vor ihre Augen zu halten, dass sie die Aufgaben erkennt. Sie besteht den Test hervorragend und verlässt die Anstalt.
Im Abspann heißt es, dass sie Jahrzehnte später in die Anstalt zurückkam und in einem Pflegeelternprogramm für hirngeschädigte Kinder arbeitete.

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