Schmetterlinge sind frei

BUTTERFLIES ARE FREE, USA 1971
Buch: Leonard Gershe; Regie: Milton Katselas
blinde Person: Edward Albert
Spielfilm, 110 Min.

Jill, neunzehn Jahre, und Don, Anfang zwanzig, bewohnen zwei benachbarte Wohnungen, die nur durch eine dünne Wand getrennt sind. Jill fällt zunächst auf, dass Don immer am Fenster steht. Sie fühlt sich beobachtet und hält ihn für einen Spanner. Dann kommen sie aber ins Gespräch und Jill besucht ihn in seiner Wohnung. Da Jill unordentlich ist, bewundert sie Dons Ordnung, ist aber umso erstaunter, dass er seine Zigarettenasche auf den Tisch streut. Sie selbst läuft mit dem Aschenbecher in der Hand durch die Wohnung. Jill spricht ihn darauf an und er ist überrascht, dass der Aschenbecher nicht mehr auf dem Tisch steht.
„Sind Sie blind?“, fragt Jill und als er es bejaht, kann sie es kaum glauben. Sie stellt viele Fragen, weshalb er blind sei, wie er zurechtkommt usw. Don erzählt, dass die Blindheit für ihn nichts Schlimmes ist, da er nichts anderes kennt. Schlimm findet er nur, dass seine Mutter sich ständig Sorgen um ihn macht, gleichzeitig aber mit einer Kinderbuch-Serie berühmt wurde, in der ein blinder Junge die Hauptrolle spielt, der alles kann, auch wenn es völlig unglaubwürdig ist. „So hätte sie mich gerne gehabt“, ist Dons Erklärung dafür. Er habe mit seiner Mutter ein Abkommen geschlossen: Zwei Monate will er allein leben und sie darf ihn in der Zeit nicht besuchen. Jetzt ist ein Monat vorbei und die Mutter hat ihren vorzeitigen Besuch angekündigt. Don verbietet es ihr. Er verbringt den Tag mit Jill, sie reden, essen, kaufen ein. Jill übernachtet bei ihm und sie beschließen, die Tür zwischen beiden Wohnungen herauszunehmen. Am nächsten Morgen, Jill läuft in Unterwäsche durch die Wohnung, erscheint die Mutter und reagiert, wie Don es vorausgesehen hat. Sie bedauert ihn, in so einem Loch und bei so einer Frau gelandet zu sein. Kurzentschlossen packt sie seine Koffer, um ihn mit nach Hause zu nehmen. Doch es gelingt ihr nicht, Don hat noch eine Verabredung. So nimmt sie sich Jill vor und fordert sie auf, die Finger von Don zu lassen, da er eine Trennung nicht verkraften würde. Jill ihrerseits wirft der Mutter vor, Don zu verkennen und ihn mit ihrer Fürsorge unselbstständig zu machen. Auch Jill hat noch einen Termin.
Abends sind Jill und Don zum Abendessen verabredet, die Mutter ist immer noch dort. Jill kommt sehr spät, außerdem bringt sie noch einen Mann mit, zu dem sie ziehen will.
Sie beginnt sofort, ihre Koffer zu packen. Enttäuscht bittet Don seine Mutter, ihn mit nach Hause zu nehmen, er fühlt sich das erste Mal von seinem selbstständigen Leben überfordert. Doch die Mutter will ihn nicht mitnehmen. Sie hat erkannt, dass er sein eigenes Leben führen muss, will ihm aber helfen. Mutter und Sohn versöhnen sich.
Als die Mutter die Wohnung verlassen hat, will sich Jill von Don verabschieden. Don hält ihr vor, bindungsunfähig zu sein, sagt, dass sie den neuen Mann gar nicht mag, dass sie nur geht, weil sie sich nicht an einen blinden Mann binden will. Er bittet sie, ihre Entscheidung, bei ihm zu bleiben oder ihn zu verlassen, nicht von seiner Blindheit abhängig zu machen.
Jill bringt es daraufhin nicht mehr fertig, zu dem anderen Mann zu ziehen. Sie bleibt.

 

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