See for me
SEE FOR ME, Kanada 2022
Buch: Adam Yorke, Kristie Nevall; Regie: Randall Okita
blinde Person: Skyler Davenport (sehbehindert)
Spielfilm, 90 Min.
Sophie war eine erfolgversprechende Skifahrerin, die durch einen Unfall erblindete. Daraufhin gab sie das Skifahren auf, obwohl sie die Möglichkeit gehabt hätte, für die Paralympics zu trainieren. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Freund Cam hätten das unterstützt. Aber das will sie nicht, stattdessen geht sie verschiedenen Gelegenheitsjobs, bei denen sie offenbar sehr gut verdient. Ihrer Mutter, die sich Sorgen um die Tochter macht, ist das unheimlich. Sophie sagt, sie erhalte eben gutes Trinkgeld.
Diesmal soll sie für einige Tage in dem Haus der reich geschiedenen Debra die Katze hüten, ein Taxi bringt sie in das entlegene Nobelhaus. Nach einer kurzen Übergabe muss die Hausherrin schnell zum Flughafen, und Sophie macht sich daran, das Haus zu erkunden. Dazu nutzt sie ihr Smartphone, sie startet einen Videoanruf, scannt mit dem Handy den Raum ab und geht dabei langsam von Zimmer zu Zimmer. Ihr Freund Cam beschreibt ihr per Video alles, was er sieht. Er sagt ihr, welche Hindernisse im Weg sind, wo eine Treppe kommt usw. Als sie im Weinkeller angelangt sind, gerät sie mit ihrem Freund in einen Streit. Sie will eine Flasche mit einem edlen Wein von mehreren tausend Dollar stehlen. Ihr Freund findet das unmoralisch und hält ihr die vielen anderen Dinge vor, die sie bei ihren anderen Jobs als Extrabezahlung mitgehen ließ. Sie ist dagegen der Meinung, dass man sie, das blinde Mädchen, niemals verdächtigen würde. Sie glaubt, im Recht zu sein.
Cam: „Glaubst du, nur weil du blind bist, wirst du damit durchkommen?“
Sophie: „Ja, genau das glaube ich. Wenn du nur wüsstest, wie die Leute mich behandeln.“ (ca. Minute 16:30)
Sie steckt die Flasche ein und Cam bricht den Kontakt ab. Später schließt sie sich versehentlich aus, sie steht im Garten und friert, denn es ist Winter. Sie ruft Cam an, der wieder auflegt, aber zum Glück fällt ihr eine App ein, die ihre Mutter ihr empfohlen hat. Die App heißt „See for me“ und funktioniert genauso wie die Videoanrufe mit ihrem Freund, nur dass es fremde Menschen sind, die sie führen. So gerät sie an Kelly, die früher einmal Elite-Soldatin war. Sie lotst sie ums Haus. Schließlich erkennt Kelly eine Terrassentür und erklärt Sophie, mit welchem Trick sie die Tür öffnen kann. Sophie ist ihr dankbar und speichert ihre Nummer.
In der Nacht erscheinen Einbrecher, Sophie informiert die Polizei, die aber etwas Zeit braucht, weil das Haus so abgelegen ist. Deshalb ruft Sophie Kelly an. Sie dirigiert sie durch das Haus, warnt sie und bespricht mit ihr die Taktik. Das geht eine Weile gut, bis Sophie, die unbedingt fliehen will, Kellys Warnungen voreilig in den Wind schlägt und dabei einem der Einbrecher in die Arme läuft. Die Verbindung zu Kelly bricht ab. Dafür starten die Einbrecher ihrerseits einen Videoanruf mit ihrem Boss und fragen ihn, was sie mit der Zeugin machen sollen. Sophie fleht sie an, sie laufen zu lassen, und versichert ihnen, der Polizei nichts zu verraten. Sie sagt ihnen, dass sie ja gar nichts gesehen hat, weil sie blind ist. Der Boss bewertet sie daraufhin als ungefährlich.
Sophie bietet den Einbrechern einen Deal an: Sie will die bereits alarmierte Polizei abwimmeln, wenn sie einen Anteil an der Beute bekommt. Aber sie kann nicht verhindern, dass eine Polizistin erscheint. Sophie versucht, sie wegzuschicken, sagt, dass alles nur ein Missverständnis war, aber die Polizistin bleibt misstrauisch. Dann erhält die Polizistin einen Anruf von der Zentrale, dass ein zweiter Notruf eingegangen sei. Es war Kelly, die in der Zwischenzeit die Polizei informiert hat. Da sie im Videochat einen der Einbrecher gesehen hat, ist ihr klar, dass Sophie gelogen hat. Die Polizistin macht sich auf die Suche nach den Einbrechern und wird dabei getötet. In dem Durcheinander kann Sophie mit einer verloren gegangenen Waffe fliehen. Sie ruft Kelly erneut an. Sie versucht, mit Kellys Hilfe wieder zu fliehen, wird aber erneut von den Einbrechern gefunden, diesmal kann sie aber mit Kellys Hilfe zwei von ihnen erschießen. Dazu hält sie mit der einen Hand das Handy hoch, damit Kelly alles sehen kann, und hält in der anderen Hand die Waffe. Kelly dirigiert sie, gibt an, wie sie die Waffe halten und zielen muss. Sophie hat erst Skrupel, aber in Todesangst erschießt sie nacheinander beide Einbrecher.
Danach meldet ihr Handy, dass der Akku fast leer ist. Sophie macht sich mittlerweile Vorwürfe, weil sie mit den Gangstern zusammengearbeitet hat. Aber jetzt muss sie zunächst aus der Situation herauskommen. Dabei will sie nicht nur passiv auf die Polizei warten. Kelly, mit der sie noch Kontakt hat, lotst sie durch das Haus zu dem Raum, in dem der dritte Einbrecher noch dabei ist, den Tresor aufzubrechen. Sie will ihn mit Kellys Hilfe auch erschießen, aber als er um sein Leben fleht, drückt sie nicht ab. In dem Moment ist ihr Akku endgültig leer und sie muss jetzt ohne Kellys Hilfe auskommen. Der dritte Einbrecher ergibt sich, versucht dabei aber möglichst unauffällig, aus einer Tasche selbst eine Waffe zu ziehen. Sophie bemerkt seine Bewegungen und erschießt auch ihn. Dann nimmt sie einige Bündel Geldscheine aus dem Tresor. Bevor die Polizei eintrifft, erscheint der Boss der Einbrecher, mit dem sie bisher nur telefonisch Kontakt hatte. Er ist der Ex-Mann der Hausbesitzerin. Als Sophie auf sein Angebot einer Zusammenarbeit nicht eingeht, will er sie töten. Sie versteckt sich vor ihm, aber er findet sie und es kommt zu einem Zweikampf, den sie offenbar gewinnt, bevor sie weinend zusammenbricht.
In der nächsten Szene holt die Mutter sie aus dem Krankenhaus ab. Sophie sagt ihr, dass sie jetzt für die Paralympics trainieren will. Die Mutter freut sich, meint aber, dass sie sich jetzt um die Finanzierung des Trainings kümmern müsse. Es sei schade, dass sie bei ihrem letzten Job kein Trinkgeld bekommen habe. Sophie meint auch, es sei schade, dabei grinst sie leicht und klammert sich an ihren Rucksack.
In der Abschlussszene beginnt sie ihr Training mit Cam, der ihr Begleitfahrer wird. Kelly ist per Video-Chat dabei.