Song für Mia
Deutschland 2019
Buch: Alexander Dydyna, Peer Klehmet, Friedrich Oetker; Regie: Mira Thiel
blinde Person: Tim Oliver Schultz
Spielfilm, 90 Min.
Sebastian (Sebbe, Mitte zwanzig) ist Sohn aus reichem Haus. Seine Mutter fleht ihn an, endlich etwas aus seinem Leben zu machen, doch Sebbe wimmelt sie immer wieder ab. Tagsüber träumt er davon, Karriere als Musiker zu machen, die Abende verbringt er in Clubs, die Nächte mit wechselnden Zufallsbekanntschaften. Als ihm ein Produzent einen Vertrag in Aussicht stellt, freut er sich so sehr, dass er mit dem Handy in der Hand nach Hause läuft, nicht aufpasst und vor ein Verkehrsschild rennt. Als er wieder zu sich kommt, kann er nichts mehr sehen. Er hat, wie die Augenärztin erklärt, ein Aneurysma; durch den Zusammenprall kam es zu einer Hirnblutung, die sein Sehzentrum zerstörte. Die Augenärztin macht ihm wenig Hoffnung auf Heilung.
Sebbe zieht vorübergehend wieder in sein altes Kinderzimmer ein, doch auf alle Hilfsangebote seiner Eltern reagiert er aggressiv. Zwei von den Eltern engagierte Pfleger greift er tätlich an, weil er ihre (ausgesprochen unsensiblen) Hilfsangebote nicht will.
Schließlich erscheint Mia, eine junge Frau, die sich mit verschiedenen Jobs über Wasser hält und die in der reichen Welt von Sebbes Elternhaus wie ein Fremdkörper wirkt. Aber sie kann Kontakt zu Sebbe aufbauen, sie freunden sich an, Sebbe blüht auf. Sie äußert sich ehrlich zu seiner Musik und ermuntert ihn, gefühlvollere Texte auf Deutsch zu schreiben. Mia verliebt sich in ihn, merkt aber, dass sie nicht sein Frauentyp ist, deshalb gibt sie vor, blond zu sein.
Es scheint zu funktionieren, und sie verbringen eine Nacht miteinander. Am nächsten Morgen erfährt Sebbe von seinen Eltern, dass er operiert werden kann. Nach der erfolgreichen OP wird Sebbe wieder der Mann, der er vorher war, und Mia ist nicht mehr sein Typ.
Mia hat aber ein Video von ihm im Netz hochgeladen, in dem er ein Lied singt und dieses Video „der süßeste Blinde ever“ benannt. Das Video wird massenhaft angesehen, und sein Produzent will darauf aufbauen. Sebbe hat aber kein Interesse mehr an gefühlvoller Musik, er will wieder die gleiche Musik wie vor seiner Erblindung machen.
Während eines Auftritts bekommt er Sehstörungen, stürzt auf der Bühne und muss abbrechen. Die Ärztin bestätigt, dass er möglicherweise wieder erblinden wird.
Jetzt fällt ihm wieder Mia ein, die sich aber reserviert gibt. Dann hört sie ein Interview mit ihm im Radio, in dem er von seinem früh verstorbenen Bruder erzählt und dass er seitdem Schwierigkeiten hat, bestimmte Gefühle zuzulassen.
Kurz vor einem neuen Auftritt geht Sebbe zu Mia und sagt, dass sie unbedingt dabei sein müsse. Mia packt gerade für eine Amerika-Reise und hat keine Zeit dafür, kommt dann aber doch mit. Sebbe erreicht im letzten Moment die Bühne, ändert spontan das Programm und kündigt das Lied an, das er zusammen mit Mia entwickelte. Er nennt es „Song für Mia“ und bedankt sich auf der Bühne bei der Frau, die so wichtig für ihn ist.
In der letzten Szene sind sie beim Zelten zu sehen, offenbar sind sie gemeinsam nach Amerika gereist.
Eine Auseinandersetzung mit Blindheit (Hilfsmittel, Mobilität) findet im Film nicht statt.