Stiefel, die den Tod bedeuten

BLIND TERROR, England 1971
Buch: Brian Clemens; Regie: Richard Fleischer
blinde Person: Mia Farrow
Spielfilm, 90 Min.

Im Mittelpunkt des Films steht die junge Frau Sarah, die seit kurzer Zeit blind ist. Sie lebt bei Verwandten. Eines Abends besucht sie ihren Freund Steve, dem ein Gestüt in der Nähe gehört. Auch ihre Verwandten wollen an diesem Abend ausgehen. Kurz nachdem Sarah abgeholt wurde, klingelt es an der Haustür. Die Tante öffnet, aber es sind nur ein Paar Cowboystiefel zu sehen.
Als Sarah abends wieder nach Hause kommt, ist alles ruhig. Sie denkt sich nichts dabei, weiß sie doch, dass ihre Angehörigen ausgegangen sind. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sehen lediglich Scherben auf dem Fußboden, um die Sarah zufällig herumläuft. Dann geht sie ins Bett. Die Kamera zeigt das Bett neben Sarah, das ihrer Cousine gehört, die blutüberströmt darin liegt. Sarah schläft ruhig. Am nächsten Morgen bewegt sie sich immer noch ahnungslos durchs Haus. Die Zuschauer sehen nun auch die Leichen der anderen Bewohner. Sarah wundert sich nicht über die Ruhe im Haus, da sie vermutet, dass alle noch schlafen. Als Sarah endlich auf die erste Leiche stößt, rennt sie voller Panik durchs Haus und trifft auf den einzigen Überlebenden des Massakers, den Gärtner. Auch er ist schwer verletzt, kann ihr aber noch sagen, dass der Mörder wiederkommen wird, weil er ein Armband verloren hat, das vermutlich seinen Namen trägt. Sarah kann das Armband auf dem Boden ertasten, aber den Namen nicht lesen. Bevor sie es dem Gärtner bringen kann, stirbt auch er. In diesem Moment erscheinen die Stiefel wieder. Sarah kann aus der Wohnung entkommen und mit ihrem Pferd flüchten. Unterwegs bleibt sie an einem Ast hängen und stürzt. Nun muss sie allein weiter und gerät in die Hände eines Wanderarbeiters, dem sie alles erzählt und auch das Kettchen zeigt. Er bietet ihr an, sie zur Polizei zu fahren, bringt sie aber in eine einsame Hütte und sperrt sie dort ein.
Mittlerweile ist das Pferd bei ihrem Freund Steve angekommen, der stutzig wird und sofort zu ihrem Haus fährt. Dort sieht er die Leichen und macht sich auf die Suche nach Sarah. Er findet sie in der Hütte und bringt sie zu sich nach Hause. Danach fährt er mit seinen Mitarbeitern los, um mit dem Wanderarbeiter abzurechnen. Nur ein Mitarbeiter, Jack, bleibt bei Sarah.
Im Lager der Wanderarbeiter klärt sich das Missverständnis auf: Der Mann, der Sarah einsperrte, glaubte, das Kettchen gehörte seinem Bruder. Steve lässt sich das Kettchen zeigen und erkennt es sofort. Es gehört Jack.
Sarah nimmt inzwischen ein Bad. Als sie in der Wanne liegt, durchwühlt Jack ihre Kleider. Sarah bemerkt ihn und Jack versucht, sie zu ertränken. Im letzten Moment kann Steve sie retten.
Sehen bzw. Nichtsehen ist ein Thema, das sich durch den Film zieht und durch das die Spannung entsteht.
Schon zu Beginn gibt es kurze Szenen, in denen nur auffällige Cowboystiefel und gelegentlich Hände zu sehen sind. Später wird klar, dass die Stiefel dem Mörder gehören. Doch er ist nie ganz zu erkennen, umgekehrt sieht man von den Männern nie die Schuhe. Ein weiteres spannungserzeugendes Moment ist, dass Sarah sich fast unerträglich lange ahnungslos zwischen den Leichen und den Scherben bewegt, die die Zuschauer und Zuschauerinnen nach und nach erblicken.

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