Tuvalu

Deutschland 1999
Buch: Michaela Beck, Lyudmila Merdzhanska, Veit Helmer; Regie: Veit Helmer
blinde Person: Philippe Clay
Spielfilm, 91 Min.

In einer verlassenen Wohngegend steht ein heruntergekommenes Schwimmbad. Es funktioniert fast nichts mehr, im Fußboden sind Löcher, Putz- und Gesteinsbrocken fallen von den Wänden. Aber der Besitzer, Karl, will es nicht wahrhaben. Er ist blind, übernimmt aber immer noch den Job des Bademeisters. Viel Arbeit fällt nicht an, denn es kommen kaum noch Badegäste. Aber sein Sohn Anton tut alles, damit sein Vater das nicht merkt. Er lässt ein Tonband mit dem Lärm eines gut besuchten Schwimmbads laufen, und von Zeit zu Zeit wirft er einen dicken Schwimmring ins Becken. Wenn der Ring auf das Wasser klatscht, springt Karl von seinem Bademeisterposten auf, pfeift auf seiner Trillerpfeife, wedelt aufgeregt mit den Armen und schimpft. Karl hat noch einen zweiten Sohn, Gregor. Er handelt mit Immobilien und will das Schwimmbad abreißen lassen. Anton kann das verhindern. Er möchte seinem Vater das Schwimmbad und damit die Illusionen erhalten.
Unter den wenigen Gästen ist Eva, die Tochter eines Kapitäns, in die Anton verliebt ist. Eva mag auch Anton, aber auch sie hat einen Lebenstraum, sie möchte mit dem Schiff ihres Vaters nach Tuvalu reisen. Um das Schiff instand zu setzen, braucht sie ein Ersatzteil, das aber nicht erhältlich ist. Gregor macht sich das zunutze und erzählt Eva, dass ein geeignetes Teil in der Pumpe des Schwimmbads verbaut sei. Anton gönnt Eva zwar die Reise nach Tuvalu, aber nicht auf Kosten des Schwimmbads und seines Vaters. Deshalb kommt es zum Streit um das Maschinenteil.
Als Gregor merkt, dass er auf diesem Wege das Schwimmbad nicht stilllegen kann, greift er zum letzten Mittel und zeigt seinem Vater das Tonband. Der blinde Mann erkennt den Betrug und bricht tot zusammen. Nun kann Anton das marode Schwimmbad verlassen und mit Eva nach Tuvalu aufbrechen.
Der Film ist schwarz-weiß, teilweise nachkoloriert und verzichtet weitgehend auf Dialoge. Meist kommunizieren die Personen nonverbal, gelegentlich geben sie Grunzlaute von sich, und wenn einer ein Wort oder einen Satz sagt, dann in der Sprache des Schauspielers (internationales Schauspielerteam).

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