Blindes Vertrauen

Deutschland 2005
Buch: Henriette Piper, Gabriele Scheidt; Regie: Mark Schlichter
blinde Person: Heikko Deutschmann
Spielfilm, 90 Min.


Die Brüder Philipp und Ferdinand von Bredow haben eine gemeinsame Werbeagentur aufgebaut. Auch Philipps Freundin Bea arbeitet in der Agentur. Alle drei führen das Leben der Schönen und Reichen, auch wenn die Agentur gerade nicht gut läuft.
Dann erblindet Philipp durch einen Autounfall. Während seiner Rehamaßnahme übernimmt Ferdinand, bis dahin nur stellvertretender Chef, allein die Geschäftsführung. Es gelingt ihm auch, einen Großkunden zu gewinnen. Dann taucht überraschend Philipp wieder auf, er hat die Reha abgebrochen und will sofort seine Arbeit in der Agentur wieder aufnehmen. Ferdinand und Bea wollen ihm das ausreden, was ihnen aber nicht gelingt, und so fahren sie zu dritt zu dem Kunden. Philipp hat das Gerücht gestreut, er habe noch einen guten Sehrest, aber der Kunde fällt nicht darauf herein. Er entzieht der Agentur den Auftrag wieder halb, das heißt, die Agentur wird aufgefordert, sich an einer Ausschreibung zu beteiligen, vorausgesetzt, Ferdinand übernimmt die Leitung. Ferdinand nutzt dies aus, um heimlich seine Entwürfe durchzusetzen und Philipps Ideen unter den Tisch fallen zu lassen. Er verlässt sich darauf, dass Philipp die fertigen Arbeiten nicht sieht.
Mittlerweile hat sich Philipp spontan einen Führhund gekauft und sich damit den Zorn der Hundetrainerin Paula zugezogen, die den Hund eigentlich für einen Kassenpatienten ausgebildet hatte. Aber Philipp überzeugte die Hundeschule mit seinem Geld. Bei der Einarbeitung ist das Verhältnis zwischen Paula und Philipp zunächst einmal frostig. Paula, die eigentlich Tierärztin ist, mag keine reichen und selbstherrlichen Menschen, und Philipp macht keinen Hehl daraus, dass er gar keine Beziehung zu Hunden hat, sondern sie nur als Hilfsmittel sieht. Aber schon nach kurzer Zeit wandelt sich die Abneigung in Verliebtheit. Dies führt dazu, dass Bea sich von Philipp trennt, aber Philipp kann das neue Liebesglück nicht genießen, denn Paula hat eine Doktorandenstelle in Kanada, auf die sie auf keinen Fall verzichten will. Philipp ist zunächst verzweifelt, kann dann aber Paulas Entscheidung akzeptieren. Er begleitet sie zum Flughafen.
Bea kommt zu ihm zurück, nicht als Freundin, sondern als Mitarbeiterin, die an seine Ideen glaubt. Sie fertigt nach seinen Ideen einen Entwurf, mit dem sie die Ausschreibung gewinnen.
Die Entwicklung, die Philipp durchlebt, findet innerhalb weniger Wochen statt. Er lernt nicht nur, sich als blinder Mensch in seinem Beruf zu behaupten, sondern wandelt sich vom reichen Egoisten zu einem Mann, der seine Bedürfnisse zurückstecken kann, um die Laufbahn einer Frau zu unterstützen.
Neben der Darstellung moderner Hilfsmittel (Braillezeile am PC, Farbscanner) wird auch die Aussage gemacht, blinde Menschen könnten Farben fühlen.

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