Blindman Blues
Deutschland 1997
Buch und Regie: Andrea Katzenberger
blinde Person: Tobias Rogge
Kurzfilm, 9 Min.
Eine Rockband probt. Es gibt Streit, der Sänger verlässt wütend den Raum und will nicht mehr singen. Die anderen sind ratlos und wissen nicht, was sie ohne Sänger machen sollen. Da bietet sich Olli, der blinde Bruder eines Musikers, an und will singen. Sein Bruder Mike ist peinlich berührt und sagt, das ginge nicht, weil er blind sei. Olli verweist auf Ray Charles und Stevie Wonder, die auch blind sind bzw. waren. Darauf meint Mike, sie seien schließlich schwarz. Olli kann dieses Argument nicht überzeugen. Mike fügt hinzu, dass Olli nicht gut aussähe und nicht singen könne.
Zeitgleich fährt eine Frau mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei wird sie immer wieder um Geld angebettelt. Sie hat nur einen 20-Mark-Schein dabei, den sie keinem der Bettler geben möchte. Es wird ihr allerdings immer unangenehmer, nichts zu geben.
Mike und Olli sind unterdessen zu einer Bank gegangen. Während Mike Geld holen will, wartet Olli vor der Tür und singt leise vor sich hin. In dem Moment kommt die Frau, die angebettelt wurde, vorbei und drückt Olli den 20-Mark-Schein in die Hand. Olli will das Geld erst nicht annehmen, aber die Frau sagt: „Sie haben meinen Tag gerettet.“
Mike kommt aus der Bank, frustriert, weil er kein Geld bekommen hat. Olli zeigt ihm den Geldschein und meint, es wäre ja wohl Geschmacksache, ob er als Sänger geeignet sei oder nicht. Im Abspann sieht man Olli in der Band singen.