Cinema Paradiso

NUOVO CINEMA PARADISO, Italien/Frankreich 1989
Buch und Regie: Giuseppe Tornatore
blinde Person: Philippe Noiret
Spielfilm, 123 Min.

In seiner Kindheit gab es für Salvatore (Toto) nichts Interessanteres als das Kino, damals Mittelpunkt des Dorfes. Am meisten faszinierte ihn die Vorführkabine.
Alfredo, der Filmvorführer, lässt ihn zunächst nur ungern hinein, obwohl ihm der kleine pfiffige Junge gefällt und er auch Verständnis für seine Kinoleidenschaft hat. Dann muss Alfredo, Analphabet wie viele im Dorf, eine Schulaufnahmeprüfung machen. Toto, der den Schulstoff mit Leichtigkeit bewältigt, hilft ihm. Damit ist die Freundschaft zwischen den beiden besiegelt und Toto hat freien Zugang zum Vorführraum.
Eines Tages bricht im Kino ein Feuer aus. Toto ist der Einzige, der an Alfredo denkt und ihn aus dem Kino zieht. Alfredo überlebt, erblindet aber und kann in dem neuerrichteten Kino keine Filme mehr vorführen. Das Dorf ist sich einig, dass Toto die Filme zeigen muss, der es schließlich bei Alfredo gelernt hat. Trotzdem kommt Alfredo noch regelmäßig in die Filmvorführkabine. Er ist mehr als bisher Totos engster Vertrauter und gibt ihm viele Ratschläge und Lebensweisheiten mit auf den Weg. Oft sind es nur Kinozitate, aber sie passen.
Zuletzt schickt Alfredo den jugendlichen Salvatore wieder weg, diesmal nicht, weil er ihn nicht bei sich haben will, sondern weil er weiß, dass Salvatore mit seinen Fähigkeiten in der Großstadt Karriere machen kann. Tatsächlich zeigen die Anfangs- und Schlussszene Salvatore als erfolgreichen Filmemacher.
Alfredo ist als blinder Mann durch eine schwarze Brille und einen einfachen Stock gekennzeichnet. Am Anfang bewegt er sich noch etwas unsicher. In einer Szene wird gezeigt, wie er sich mit seinem Stock an einer Mauer orientiert. Hier nimmt er das einzige Mal seine dunkle Brille ab, seine Augen sind geschlossen. Ansonsten trägt er die Brille immer, auch im Bett.
In einer Szene kurz nach seiner Erblindung sagt er zu Toto, dass er als Blinder mehr sehen könne als Sehende, zum Beispiel, wenn der Film unscharf sei. Toto überprüft dies, es stimmt. Es bleibt aber offen, woher Alfredo das gewusst hat.

In einer anderen Szene sieht sich Salvatore, inzwischen Jugendlicher, einen selbstgedrehten Film an und beschreibt Alfredo, was er aufgenommen hat. Als Salvatore zu der Stelle kommt, die ein Mädchen zeigt, in das er verliebt ist, verstummt er. Alfredo weiß trotzdem Bescheid.

Blindheit wird an einer Stelle auch symbolisch gebraucht, Alfredo sagt zu Salvatore: „Du bist blinder als ich.“

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