Dancer in the Dark

Dänemark/Schweden/Finnland 2000
Buch und Regie: Lars v. Trier
blinde Person: Björk
Spielfilm, 140 Min.

Selma stammt aus der Tschechoslowakei und lebt in den USA. Sie ist alleinerziehende Mutter und verdient ihren Lebensunterhalt in einer Fabrik. Aber am liebsten wäre sie Tänzerin in einem Musical. In ihrer Freizeit sieht sie sich Tanzfilme an und spielt in einem Laientheater. Auch in ihren Fantasien spielen Musik und Tanz eine große Rolle. Immer, wenn ihr der Alltag unerträglich scheint, betrachtet sie ihr Leben als Tanznummer in einem Musical.
Selma spart jeden Cent, den sie verdient, und sie nimmt auch Zusatzjobs an, obwohl sie ihre normale Arbeit kaum schafft, denn sie sieht nur noch wenig. Sie hat eine Augenkrankheit, die zur Erblindung führt und die auch ihr Sohn Jean geerbt hat. Aber ihr Sohn kann operiert werden, und es ist Selmas Lebensziel, ihm diese Operation zu finanzieren. Aber das vertraut Selma niemandem an, auch nicht ihren Freunden, die sie sonst unterstützen. Es sind Cathy und Jeff, Kollegen aus der Fabrik, die sie schützen, wenn ihr Fehler beim Bedienen der Maschinen passieren. Zu ihren Freunden gehören auch Linda und Bill, auf deren Grundstück Selma und Jean einen Wohnwagen bewohnen. Linda und Bill sind reich, sie machen Jean Geschenke und kümmern sich um ihn, wenn Selma keine Zeit hat. Alle glauben, Selma würde so eifrig sparen, um ihren Vater in der Tschechoslowakei zu unterstützen.
Eines Abends erscheint Bill bei Selma im Wohnwagen, um sich bei ihr auszusprechen. Er ist gar nicht so reich, wie alle glauben. Seine Erbschaft ist schon lange aufgebraucht und sein Gehalt als Polizist reicht nicht für Lindas aufwendigen Lebensstil. Selma rät ihm, Linda die Wahrheit zu sagen, doch das möchte Bill nicht. Er will Selmas Ersparnisse. Sie solle ihm das Geld leihen. Selma lehnt ab, es sei gar nicht ihr Geld, sondern Jeans Geld, und sie erzählt ihm von der Augenkrankheit und der Operation. Jean soll kurz nach seinem dreizehnten Geburtstag operiert werden, danach sei es zu spät. Bill interessiert das nicht, er nutzt aus, dass Selma mittlerweile fast blind ist. Er stiehlt ihr Geld. Seiner Frau sagt er, Selma habe ihm nachgestellt. Als Selma den Diebstahl bemerkt und sich das Geld wieder zurückholen will, bedroht er sie mit seiner Dienstpistole. Selma nimmt das nicht ernst, denn sie sieht die Waffe nicht. Er drückt sie ihr in die Hand, sie soll sie fühlen. Als ihre Fingerabdrücke darauf sind, schießt er sich selbst an und fleht Selma an, ihn zu erschießen. Nach langem Zögern kommt sie seiner Bitte nach, bringt aber noch das Geld zum Augenarzt, dem sie einen falschen Namen nennt, bevor sie sich verhaften lässt. Vor Gericht sagt sie nichts zu ihrer Verteidigung und wird zum Tode verurteilt.
Ihr Kollege Jeff hat mittlerweile die Zusammenhänge herausgefunden und einen neuen Anwalt engagiert, der einen Aufschub der Vollstreckung und Revision beantragen will. Selma freut sich zunächst, doch das Anwaltshonorar müsste sie von dem Geld bezahlen, das sie für Jeans OP gespart hat. Weil sie Jeans Operation nicht gefährden will, verzichtet sie auf die Revision. Auf dem Weg zum Henker bricht sie weinend zusammen, bis ihre Freunde ihr Jeans Brille geben. Sie weiß nun, dass er erfolgreich operiert wurde und beginnt zu singen, bis sie stirbt.

 

Zurück