Das Traumschiff: Kilimandscharo
BRD 1983
Buch: Herbert Reinecker; Regie: Alfred Vohrer
blinde Person: Susanne Uhlen
Serie, 60 Min.
Es werden drei verschiedene Geschichten erzählt, die zur gleichen Zeit auf dem Kreuzfahrtschiff „Astor“ spielen.
In der Geschichte „Kilimandscharo“ geht es um Robert, dessen Frau gestorben ist. Er vergräbt sich in seinen Kummer und macht die Reise nur auf Drängen seiner Verwandten mit. Auf dem Schiff sitzt er an einem Tisch mit der blinden Renate und ihrer Begleiterin Gerda. In den ersten Tagen lässt er viele Mahlzeiten einfach ausfallen, bis ihn die Stewardess in seiner Kabine aufsucht und mit ihm spricht. Er klagt, dass das Leben für ihn nur noch dunkel sei. Dies sei nur ein vorübergehender Zustand, den er überwinden müsse, entgegnet die Stewardess. Doch das blinde Mädchen an seinem Tisch wüsste sicher gerne einmal, was Licht sei. Dieses Gespräch bringt Robert dazu, wieder mehr unter die Leute zu gehen. Er unterhält sich viel mit Renate und ihrer Begleiterin. Eines Tages sprechen sie über einen geplanten Landausflug. Die Reiseleitung empfiehlt einen Rundflug über ein Naturschutzgebiet. Gerda lehnt ab. Sie verträgt das Fliegen nicht und möchte auch nicht die Verantwortung für Renate übernehmen. Doch Renate möchte den Flug gern mitmachen; Robert erklärt sich bereit, sie zu begleiten und auch die Verantwortung zu übernehmen. Auf dem Ausflug erzählt er ihr, was er sieht. Am Ende der Kreuzfahrt bedankt er sich bei Renate. Sie habe ihm das Sehen beigebracht und ihn mit ihrer Lebensfreude angesteckt.
Die meisten Menschen an Bord sind erstaunt, dass eine Blinde eine Kreuzfahrt mitmacht. „Was hat sie denn davon?“, ist eine häufig gestellte Frage. Renate beteuert immer wieder, wie sehr sie alles genießt, den Wind, den Geruch des Meeres und die Schilderungen ihrer Mitmenschen. Sie wirkt glücklich und zufrieden.
Renates Alter bleibt unklar, sie wird gesiezt, aber alle bezeichnen sie als „blindes Mädchen“. Ihre Betreuerin betont immer wieder, dass sie sich für Renate verantwortlich fühlt. Zudem bleibt ungewiss, weshalb Renate die Verantwortung nicht für sich selbst übernehmen darf, ob es mit ihrer Blindheit zusammenhängt oder ob sie noch nicht volljährig ist.
Auffallend ist auch, dass Gerda viel für Renate spricht. Es ist meist Gerda, die der Besatzung und den Passagieren erklärt, dass Renate blind ist, aber kein Mitleid möchte.