Das Wunder

BRD 1985
Buch und Regie: Eckhard Schmidt
blinde Person: Anja Schüte
Spielfilm, 97 Min.

Die circa sechzehnjährige geburtsblinde Raphaela stammt aus reichem Elternhaus. Doch die Familie hat alle denkbaren Probleme. Der Vater hat eine junge, schöne Geliebte, die Mutter versucht ihre Enttäuschung und Einsamkeit mit Alkohol zu betäuben, und alle zusammen leiden unter der Blindheit der Tochter. Der Vater macht der Mutter Vorwürfe, schuld an der Blindheit zu sein. Sie habe zu lange mit der Schwangerschaft gewartet und dann habe sich die Natur gerächt.
Dann wieder scheint die Blindheit die familiären Probleme zu bedingen. Raphaela macht sich selbst Vorwürfe, schuld an der zerrütteten Ehe ihrer Eltern zu sein. Die Mutter widerspricht halbherzig. Die Geliebte des Vaters deutet ebenfalls an, dass die Blindheit der Grund für den Rückzug aus dem Familienleben sein könnte. Im Streit schreit sie den Vater an, er könne ja zu seiner blinden Tochter und keifenden Frau zurückgehen.
Die Liebe des Vaters und der Mutter zur Tochter konzentriert sich in erster Linie darauf, eine Heilungsmöglichkeit für sie zu finden. So reisen sie von Kapazität zu Kapazität, ohne Erfolg. Doch sie erhalten immer wieder auch den Rat, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Zu Beginn der Geschichte hat Raphaela einen Freund, Raoul, doch die Liebe zerbricht unter dem sozialen Druck. Seine Freunde empfehlen ihm, die Beziehung zu beenden.
Auf Anraten ihrer Pflegerin startet Raphaela einen letzten Versuch, läuft von zu Hause weg und unternimmt allein eine Wallfahrt zu einer Kapelle. Ohne Stock und ohne Hilfe läuft sie durch Wald und Feld, bis sie zur Kapelle kommt. Dort wird sie geheilt.
Ihre Eltern haben mittlerweile gemerkt, dass Raphaela verschwunden ist. Gemeinsam mit Raoul machen sie sich auf die Suche. Sie finden sie, als sie gerade geheilt ist. Raphaela erkennt die Eltern sofort. Alle sind versöhnt.

Zurück