Das Ziel im Dunkel
L’HOMME DANS LA NUIT, Frankreich 1993
Buch: Paul Andréota, André Brunelin; Regie: Claude Boissol
blinde Personen: Patrick Catalifo, Véronique Prune
Spielfilm, 95 Min.
Paul Moran ist ein ehrgeiziger Polizist. Bei dem Versuch, einen Drogenhändler zu verhaften, wird er überwältigt, und als er auf dem Boden liegt, erhält er einen Tritt vor den Kopf. Es bildet sich ein Blutgerinnsel im Gehirn, das das Sehzentrum zerstört. Paul erblindet.
Als der Arzt ihm die Diagnose mitteilt, ist er verzweifelt, schickt alle Besucher weg und zerstört die halbe Krankenzimmereinrichtung. Er trennt sich von seiner Freundin, weil ihm der Gedanke zuwider ist, von ihr versorgt zu werden. Die Möglichkeit einer Umschulung lehnt er rigoros ab. Am meisten verbittert es ihn, dass seine Kollegen den Täter nicht finden. Dann erscheint Sophie, eine junge blinde Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihm seinen Lebensmut wiederzugeben und mit ihm zu trainieren, sich selbstständig zu orientieren. Nach erster Ablehnung lässt Paul sich darauf ein. Er trainiert intensiv. Bald versucht er, selbst den Drogenhändler zu stellen, von dem er nur weiß, dass er Nico heißt und ein bestimmtes Parfum benutzt. Zunächst wendet er sich an einen Mann, den er einmal verhaften ließ. Doch der Mann kann und will nichts sagen, erzählt es aber seiner Frau Hélène am nächsten Besuchstag. Sie nimmt Kontakt zu Paul auf und verspricht, ihm bei der Suche nach Nico zu helfen. Durch alte Freunde ermittelt Hélène, wo Nico sich aufhält, und erfindet einen Vorwand, um ihn in das Casino ihres Mannes zu locken. Vorher gibt sie Paul die Möglichkeit, die Räume genau kennenzulernen und so zu verändern, dass er sich gut darin zurechtfindet. Hélène hofft, dass Paul Nico tötet, weil Nico schuld am Tod ihrer Schwester ist. Dann kommt es zu der entscheidenden Begegnung. Zuerst glaubt Nico Hélènes Lüge, dass er es mit Gaspard, dem Leibwächter und Vertrauten von Hélène, zu tun hätte. Er will mit ihm ins Geschäft kommen. Dann sieht er Pauls Langstock, und weil er gehört hat, dass Paul erblindet ist, erkennt er ihn wieder. Nico will ihn daraufhin töten und glaubt, damit keine Schwierigkeiten zu haben. Doch Paul kann den Angriff abwehren. Er gibt zwei Warnschüsse ab und zielt rechts und links neben Nico in die Wand. Nico glaubt jetzt nicht mehr an die Blindheit und ist vollkommen eingeschüchtert. In dem Moment erscheinen Pauls Kollegen, die er unauffällig gerufen hat. Nico wird verhaftet. Paul zielt noch einmal auf die Stelle, an der Nico gestanden hat. Befriedigt stellt er fest, dass er getroffen hätte. Sein Freund und Kollege fragt ihn, warum Paul nicht früher die Kollegen verständigt habe. Paul antwortet:
„Ich wollte noch wissen, ob ich zu irgendetwas zu gebrauchen bin.“
In der letzten Szene geht Paul in sein altes Büro, um sich zum Dienst zurückzumelden. Er merkt, dass sein Chef und die Kollegen mit Unglauben und belustigtem Erstaunen reagieren. Paul meint, sie könnten es sich ja noch überlegen, er würde erst einmal nach New York fliegen, wo seine Freundin wohnt.