Der Dritte

DDR 1973
Buch: Günter Rücker, Egon Günther, nach einem Roman von Eberhard Panitz; Regie: Egon Günther
blinde Person: Armin Müller-Stahl
Spielfilm, 100 Min.

Margit ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern und hat sich in einen Mitarbeiter aus ihrem Werk verliebt. Sie ärgert sich darüber, dass sie als Frau und überzeugte DDR-Bürgerin alles erreicht hat, nur das eine nicht. Sie kann nicht auf einen Mann zugehen und ihm sagen, dass sie sich in ihn verliebt hat. Stattdessen muss sie sich Tricks einfallen lassen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen.
Margit ist entschlossen, ihr Ziel zu erreichen. Nachdem ihre beiden ersten Männer, die Väter ihrer Töchter, nicht lange bei ihr blieben, soll nun der dritte bleiben. Am Ende findet die Hochzeit statt.
In Rückblenden werden ihr Leben und ihre kurzen Beziehungen zu ihren ersten Männern gezeigt.
Der erste Mann war ihr Physiklehrer an der Berufsschule, der zweite ein blinder Mann, den sie kennenlernte, als er im Garten laut Gedichte vorlas. Margit hörte ihm zu. Der Mann interessierte sich für klassische Musik und Literatur, für die sich nun auch Margit interessieren sollte. Margits Musikgeschmack ließ er nicht gelten. Dann fand Margit heraus, dass er in einer Kneipe Gassenhauer sang. Das rechtfertigte er damit, dass er das Geld für sein Literaturstudium verdienen musste. Obwohl er in der Kneipe viel Geld verdiente, verschuldete er sich. Zudem fing er an zu trinken, als er erfuhr, dass er ein weiteres Jahr auf seinen Studienplatz warten musste. Ein Freund sagte Margit, dass viele Bewerber zurückgestellt worden seien, aber der blinde Mann bezog die Ablehnung auf sich und seine Behinderung.

„Alle sind gegen mich. Weil ich mich nicht wehren kann. Auf Kosten der Schwachen wird das gemacht. Der Stärkere schlägt den Schwachen, daran wird sich nichts ändern, daran werdet ihr auch nichts ändern, ihr werdet den Menschen nicht ändern. (...) Ich kann doch nichts sehen. Was weiß ich denn von euch allen?“

Der blinde Mann wollte im Westen ein neues Leben anfangen. Margit lehnte es ab, ihm zu folgen.
Später erblindete die gemeinsame Tochter vorübergehend. Margit reagierte darauf voller Panik. Im Krankenhaus konnten die Ärzte ihr nicht sagen, ob das Kind wieder sehen würde. Sie rieten ihr, zu beten, was sie in ihrer Verzweiflung auch tat.
Die Rückblende hört an dieser Stelle auf, aber in allen Szenen, die in der Gegenwart spielen, kann das Mädchen sehen.

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