Der Apfel
LA POMMES, Iran/Frankreich 1998
Buch: Mohsen Makhmalbaf; Regie: Samira Makhmalbaf
Spielfilm, 85 Min.
Die elfjährigen Zwillinge Sahra und Mazume leben seit ihrer Geburt eingesperrt in einem Armenviertel in einer iranischen Stadt. Ihr Vater lebt vom Betteln. Die Mutter ist blind und kann nach Meinung des Mannes nicht auf ihre Töchter aufpassen. Er vergleicht Mädchen mit Blumen, die verwelken, wenn die Sonne auf sie scheint, und er fürchtet um seine Ehre, wenn die Töchter unbeaufsichtigt sind.
Engagierte Nachbarinnen informieren die Sozialbehörde und die Kinder kommen in ein Heim. Daraufhin versprechen die Eltern, alles zu ändern, doch schon beim nächsten Besuch findet die Sozialarbeiterin die Kinder wieder eingesperrt vor. Nun schickt sie die Kinder auf die Straße und sperrt die Eltern ein. Statt eines Schlüssels gibt sie dem Vater eine Eisensäge, damit er das Tor aufsägen kann. Aber danach kann er es nie wieder abschließen, sagt die Sozialarbeiterin. Während die Kinder das Leben auf der Straße kennenlernen, zersägt der Vater in seiner Verzweiflung das Tor. Im Hintergrund steht die blinde Mutter und ruft, er solle das Tor nicht zerstören.
Leider fehlt der Schluss der Aufnahme. Aber laut Senderinformationen wagt auch die blinde Mutter am Ende erste Schritte in die Freiheit.
Die Mutter trägt ein Tuch über Kopf und Gesicht und bleibt die meiste Zeit im Hintergrund. Der Vater nutzt ihre Blindheit als Begründung, um die Töchter einzusperren und vollständig zu isolieren.