Greiner, Leo: Helmbrecht

in: Leo Greiner: Altdeutsche Novellen, Band 2
Berlin : Reiß, 1912
S. 49–85
Novelle

Der junge Helmbrecht ist ein gutaussehender Bauernsohn, seine Mutter und seine Schwester besorgen ihm schöne Kleider. Eines Tages teilt er seinem Vater mit, dass er den Hof verlassen wolle, um Ritter zu werden. Er sei etwas Besonderes und könne nicht normale Bauernarbeit leisten. Der Vater fleht ihn an, zu bleiben, und warnt den Sohn schließlich mit einem Traum, den er hatte. In diesem Traum sah der Vater einen blinden Mann, dem ein Fuß und eine Hand fehlte. Den Sohn beeindruckt dies nicht. Er wird einer der gefürchtetsten Ritter im Land, bis er und seine Freunde eines Tages von Schergen erwischt werden. Die Freunde werden sofort gehängt, Helmbrecht aber werden die Augen ausgestochen, ein Fuß und eine Hand abgehackt. So geht er zu seinem Vater, der nichts mehr von ihm wissen will und ihn fortjagt. Ein Jahr lang lebt Helmbrecht in großer Not, bis er an Leute gerät, die einst seine Opfer waren. Nun nehmen sie Rache, schlagen ihn zusammen und hängen zuletzt auch ihn.

 

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