Hamsun, Knut: Das letzte Kapitel

SISTE KAPITEL, 1923
Berlin : Th. Knaur Nachfahren
524 S.
Roman

Die Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Norwegen. In einer ländlichen Gegend wird ein Sanatorium eröffnet. Die Patienten haben alle möglichen Krankheiten, viele sind „nervenschwach“. Der einzige Arzt verteilt großzügig Tropfen, von denen er weiß, dass sie nicht helfen. Die meisten der recht wohlhabenden Menschen leben monatelang dort, es gibt Feind-, Freund- und Liebschaften.
Einer der Patienten heißt Anton Moß, er hat am ganzen Körper Knoten und nässende Wunden, auch die Augen sind befallen. Im Laufe der Zeit sieht er immer schlechter, am Anfang stößt er nur mal ein Glas um, später braucht er einen Stock, mit dem er sich vorwärtstastet. Trotzdem leugnet er seine Sehbehinderung meistens. So greift er nach der Zeitung, um zu beweisen, wie gut er noch lesen kann, und wirft dabei einen Stuhl um.
Als er sich außerhalb des Hauses ohne fremde Hilfe gar nicht mehr zurechtfindet, behauptet er, dass er schneeblind sei.
Er hat nur einen Freund im Sanatorium, ein Mann, der ständig von Suizid redet und deshalb der Selbstmörder genannt wird. Er sucht die Nähe von Anton Moß und hilft ihm auch; gleichzeitig nutzt er jede Möglichkeit, um Anton zu beleidigen und zu demütigen.
Anton Moß hat in weiten Teilen des Romans nur eine Nebenrolle. Einmal gewinnt er kurz an Bedeutung, als er einer der Hauptpersonen hilft, ein Portemonnaie vor der Polizei zu verstecken.
Nach der Hälfte des Romans verlässt Anton das Sanatorium und wechselt in eine staatliche Anstalt. Angeblich ist der Wechsel zu seinem Besten, doch Anton ist untröstlich darüber. Danach schickt er noch gelegentlich Briefe ins Sanatorium, in denen er schreibt, seine Augen hätten sich erholt und er könne wieder normal sehen.
Der Roman endet damit, dass das Sanatorium abbrennt.

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