Hayden, Torey L.: Sheila. Der Kampf einer mutigen jungen Lehrerin um die verschüttete Seele eines Kindes

ONE CHILD, 1980
München : Deutscher Taschenbuchverlag, 1991
253 S.
Erfahrungsbericht

Torey L. Hayden ist Sonderschullehrerin und Psychologin in den USA. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, in denen sie ihre Arbeit mit behinderten und psychisch gestörten Kindern beschreibt.
In „Sheila“ beschreibt sie, wie sie Zugang zu einem völlig verstörten und gewalttätigen Mädchen fand. Zur damaligen Zeit unterrichtete sie eine sogenannte „Abfallklasse“. So nannte man in ihrem Bezirk die Klassen für Sonderschüler, die in kein Raster passten.
Ein anderes Kind dieser Klasse ist Guillermo.

Guillermo kam aus einer dieser zahlreichen Mexiko-amerikanischen Wanderarbeiterfamilien, die jedes Jahr in der Gegend Feldarbeit leisteten. Er war ein aufsässiger, aber nicht unkontrollierbarer Junge. Unglücklicherweise war er außerdem noch blind. Anfangs begriff ich nicht, weshalb er in meine Klasse gekommen war. Erfuhr dann aber, dass die Lehrer der Klassen für Blinde und Sehbehinderte sich wegen seines aggressiven Verhaltens nicht für ihn geeignet fühlten. Gut, dachte ich, damit sind wir quitt. Ich fühlte mich wegen seiner Blindheit nicht für ihn geeignet. (S. 14)

Aber da sie ihn nicht wegschicken kann und will, lernt sie die Punktschrift. Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt Guillermo nur noch am Rande vor, sehr selten geht sie auf seine Blindheit ein. Sie fragt sich zum Beispiel, wie er bestimmte Ereignisse als nichtsehendes Kind erlebt. An anderer Stelle muss ein Theaterstück so angepasst werden, dass er als blindes Kind gut mitspielen kann.

 

 

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