Himes, Chester: Blind mit einer Pistole

BLIND MAN WITH A PISTOL, 1969
Reinbek : Rowohlt, 1977
223 S.
Roman

Die Geschichte spielt in Harlem. Überfälle und Krawalle sind an der Tagesordnung. Zwei Polizisten versuchen, zumindest einen Teil der Fälle aufzuklären. Vor allem sollen sie herausfinden, wer hinter den Rassenkrawallen steckt. Eine unlösbare Aufgabe. In den letzten zwei Kapiteln wird von einer Schießerei berichtet, die scheinbar gar nichts mit den vorherigen Morden und Krawallen zu tun hat, die aber im Titel und Vorwort bereits angedeutet werden: Ein blinder Mann, der sich seine Blindheit nicht anmerken lassen will, gerät in der U-Bahn mit zwei anderen Männern in Streit. Schuld daran ist eine Verkettung von Missverständnissen. Ein Fahrgast bemerkt zunächst die Blindheit des Mannes nicht. Ein anderer bemerkt seine Blindheit und nimmt den blinden Mann deshalb als Gegner nicht ernst. Der blinde Mann weiß nie genau, wer wen anspricht und worum es geht. Im Laufe der Auseinandersetzung zieht der blinde Mann eine Pistole und schießt um sich.
Im Vorwort schreibt der Autor zu dieser Szene:

Ein Freund von mir, Phil Lomax, erzählte mir die Geschichte von dem Blinden, der in der U-Bahn eine Pistole zieht, auf einen Mann schießt, der ihn geohrfeigt hat, und einen völlig Unbeteiligten tötet, der jenseits des Mittelgangs friedlich sein Zeitung las (...). Und schließlich dachte ich, dass alle unorganisierte Gewalt genauso ist wie der Mann in der U-Bahn: Blind, mit einer Pistole. (Vorwort)

 

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