Jaedicke, Martin: Helen Keller

Berlin : Union, 1982
2. Auflage, Erstveröffentlichung 1975
223 S.
Biografie


Jaedicke versucht Helen Kellers Leben darzustellen und betont dabei die Bedeutung ihrer Lehrerin Anne Sullivan und ihrer pädagogischen Arbeit. Im Mittelpunkt der Biografie stehen aber Kellers politisches Engagement und ihre Sympathien für den Sozialismus. Auch die letzten Jahre, in denen sie sich den Ideen Swedenborgs zuwandte und sich für Stiftungen und nicht mehr für die Sozialistische Partei engagierte, stellt Jaedicke dar. Er wertet ihre spätere unpolitische Haltung als Resignation und Anpassung an die Verhältnisse.


Hätte man sie als Kommunistin oder als Sympathisantin in den Spalten der Presse angeklagt, so wäre ein Rückgang der Spenden die Folge gewesen, und damit wären die Blinden getroffen worden, eine sozial ungeschützte Gruppe. Deshalb tilgte sie in ihrem Buch jede politische Stellungnahme bis auf die brennende Friedensfrage. (S. 213)


Im letzten Kapitel „Ausklang“ geht er auf die Bedeutung ihres Lebens ein.


Mit ihren Zielsetzungen, ihren Methoden und ihrem persönlichen Einsatz weist sie über die kapitalistischen Grenzen hinaus auf die Welt von morgen – die Welt des Sozialismus, der sie sich tief verbunden fühlte. (S. 222)


Wir wissen, daß Helen Kellers wirkliche Botschaft über ihren Tod hinaus gültig bleibt: Der Glaube an die Kraft des Menschen, seine nahezu unbegrenzte Erziehungsfähigkeit. Ihr Vorbild gab vielen behinderten Menschen Mut, und ihr individueller Werdegang vermittelt eine Vorstellung davon, was unter besseren sozialen Bedingungen, wie sie der Sozialismus in zahlreichen Ländern bereits geschaffen hat, selbst für Schwerbeschädigte geleistet werden kann. Ihr humanistischer Einsatz gehört mit zu dem Erbe, welches das andere Amerika in die Gemeinschaft der friedliebenden Völker einbringen wird. (S. 222 f.).

vgl. Behrens, Katja: Alles Sehen kommt von der Seele. Die Lebensgeschichte der Helen Keller
vgl. Garlick, Phyllis: Licht brach in die Dunkelheit
vgl. Keller, Helen: Die Geschichte meines Lebens
vgl. Keller, Helen: Meine Lehrerin und Freundin Anne Sullivan
vgl. Licht im Dunkel
vgl. The Miracle Worker - Wunder geschehen

 

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