Kendrick, Baynard: Der Trick des blinden Mannes
BLIND MAN‘ BLUFF, 1943
München : Heyne, 1973
126 S.
Roman
MacLain ist ein blinder Detektiv. Er wird unterstützt von seinem Partner Spud und von zwei Hunden, einer Führhündin, die ihm bei der Orientierung hilft, und einer Schutzhündin, die einspringt, wenn es gefährlich wird.
Es war auch Spud gewesen, der MacLain auf den zunächst verrückt klingenden Gedanken gebracht hatte, Privatdetektiv zu werden. Nicht des Geldes wegen, denn der Captain war ein wohlhabender Mann, sondern um ihm Gewißheit (zu geben), daß er –mithilfe seiner Blindenhündin Schnucke – genauso gut wie ein Detektiv, der sehen konnte, sein könnte. (S. 21)
Er kann sogar die Polizei überzeugen, die mit ihm zusammenarbeitet. MacLain erklärt, dass er vieles nicht trotz, sondern wegen seiner Blindheit kann.
„Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, daß sich ein Mann durch Blindheit verändert? Ich entdecke Sachen, die mitunter sogar Ihnen entgehen.“ (S. 35)
In dieser Folge soll er den Tod eines anderen blinden Mannes aufklären. Blake Hadfield war Präsident einer Bank, die Pleite machte. Vor sechs Jahren wurde er bei einem Treffen mit einem geschädigten Kunden, James Sprague, angeschossen und erblindete. Die Polizei vermutete, dass Sprague der Täter war und sich anschließend selbst umbrachte.
Sechs Jahre später stirbt Hadfield, der seit seiner Schussverletzung zurückgezogen lebte, durch einen Sturz in einem leerstehenden Bürogebäude. Sein erwachsener und zu dem Zeitpunkt völlig betrunkener Sohn war mit ihm im Gebäude und wird verdächtigt, den Vater über die Brüstung gestoßen zu haben, aber auch ein Suizid wird nicht ausgeschlossen.
MacLain findet heraus, dass bei der Schießerei ein dritter Mann anwesend war, der auf Hadfield und Sprague schoss und es anschließend so arrangierte, dass es aussah, als sei Sprague der Täter. Sechs Jahre später erinnert sich der überlebende Hadfield, wie es wirklich war. Er rief die Polizei an, das bekam der Mörder mit und tötete ihn.
MacLain kann am Ende den Täter – der mittlerweile zwei weitere Menschen umgebracht hat – überführen. Dazu begibt er sich selbst in Gefahr, denn er stellt dem Täter eine Falle, indem er ihm beiläufig mitteilt, dass er nachts in das Bürohaus will. Da er ahnte, wie der Täter vorgehen würde, konnte er vorsorgen und überlebt den Anschlag. Als der Täter auf seinen Hund schießt, erschießt ihn MacLain.
Der Autor Baynard Kendrick bildete während des Zweiten Weltkrieges erblindete Kriegsveteranen aus.