Konsalik, Heinz G.: Eine Sünde zu viel

München : Heyne, 1986
Deutsche Ersterscheinung 1965
379 S.
Roman


Luise Dahlmann ist eine ehrgeizige Apothekerin, die viele Heilmittel selbst entwickelt. Bei einem Versuch explodiert ein Glaskolben und Luises Gesicht und Augen-Hornhäute werden verätzt. Sie erblindet. Ernst, ihr Mann, der es auf ihre attraktive Schwester Monika abgesehen hat, sieht nun seine große Chance. Anfangs hat Monika Skrupel, ausgerechnet ihre blinde Schwester zu hintergehen, aber schon nach kurzer Zeit ist sie Ernst völlig verfallen. Luise merkt nichts. Ihr Mann spricht sich immer wieder gegen Operationen aus, angeblich, weil sie seine Frau psychisch zu sehr belasten würden. Ein Schauspieler, den Luise auf ihren Spaziergängen mit ihrer Pflegerin kennenlernt, kann sie jedoch überreden, sich von einem berühmten Spezialisten operieren zu lassen. Die Operation lässt sie heimlich durchführen, ihrem Mann erzählt sie, dass sie mit der Pflegerin Urlaub machen möchte. Die Operation verläuft erfolgreich, doch Luise erhält noch im Krankenhaus einen Hinweis, dass ihr Mann nicht immer ehrlich mit ihr umgeht. Sie beschließt, vorerst die Rolle der Blinden beizubehalten, um ihn besser überführen zu können. Schnell durchschaut sie das Doppelleben ihres Mannes. Zuletzt versucht er, Luise vom Balkon zu stürzen. Luise wehrt sich, und da er betrunken ist, stürzt er selbst ab und stirbt. Luise hat durch die Vortäuschung von Blindheit ihre Augen überfordert und bekommt erneut Sehstörungen. Doch durch völliges Ruhigstellen der Augen kann ihre Sehfähigkeit wieder hergestellt werden. Außerdem hat sie in dem Schauspieler einen neuen, zuverlässigen Partner gefunden.
Auf der einen Seite wird immer wieder betont, dass sich durch Luises Blindheit ihr Gehör und Tastsinn verbessert haben, doch dort, wo es die Konstruktion der Geschichte erfordert, bekommt sie von dem, was sich in ihrer nächsten Umgebung ereignet, nichts mit. So hört sie zum Beispiel nicht, wenn ihr Mann und ihre Schwester in ihrer Nähe miteinander tuscheln.

(Vgl. Film: Eine Sünde zu viel)

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