Landwehrmann, Gertrude: Frohe Zeit mit Silberherz
Hannover : Neuer Jugendschriftenverlag, 1967
223 S.
Jugendroman
Daga ist seit ihrer Geburt blind und lebt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Helle in einer Kleinstadt in den USA. Die Familie hofft auf eine Augenoperation, für die sie allerdings noch eine Weile sparen muss. Da die nächste Schule für blinde Kinder weit entfernt ist und Daga bei ihrer Familie bleiben will, verbringt sie ihre Zeit zu Hause. Das ändert sich, als ihre zwei Jahre jüngere Schwester in die Schule kommt. Als Helles Klassenlehrerin von Daga hört, will sie sie zumindest versuchsweise in ihre Klasse aufnehmen. Das Experiment glückt, allerdings lernt Daga nicht Punktschrift, sondern Schwarzschrift, die sie sie in dickes, weiches Papier drückt.
In den Pausen ist Daga isoliert, bis ein Schwarzes Mädchen in den Ort zieht. Die beiden freunden sich an. Weil Daga sich nicht vorstellen kann, wie ein Herz aussieht, schenkt ihr Vater ihr einen silbernen Herzanhänger. Die anderen Kinder bewundern ihn sehr und als er eines Tages verschwindet, kommt es zu einem großen Streit. Es stellt sich heraus, dass ausgerechnet das wohlhabendste Mädchen den Anhänger einsteckte. Danach bedauert sie es und bittet ihren Vater, als Wiedergutmachung Daga die Augenoperation zu bezahlen. Die Lehrerin erklärt den anderen Kindern, wie die Operation funktioniert. Dafür vergleicht sie die Hornhaut mit einem Uhrenglas, das ausgetauscht werden muss, weil es zerschrammt ist.
Die Operation gelingt. Als die Binde das erste Mal abgenommen wird, erkennt Daga auf einer Tafel den Buchstaben H. Anfangs strengt sie das Sehen noch an, alles zittert vor ihren Augen, zur Augenschonung muss die Binde wieder angelegt werden. Außerdem hat sie anfangs Probleme, die vielen Seheindrücke zu verarbeiten und Entfernungen einzuschätzen. Aber dann geht es schnell. Sie muss lediglich noch eine Brille tragen.
In der zweiten Hälfe des Buches spielt die Blindheit keine Rolle mehr, nur noch gelegentlich erinnert sich eine Person an diese Zeit.