Minninger, André: Die drei ???: Insektenstachel
Stuttgart : Franck-Kosmos, 2001
124 S.
Kinderroman
Die drei Fragezeichen sind drei Jugendliche, Justus, Peter und Bob, die ein Detektivbüro gegründet haben und verschiedene Fälle lösen.
Diese Geschichte beginnt damit, dass Justus mit seinem Onkel, einem Gebrauchtwarenhändler, zu einer Frau fährt, die Bücher abzugeben hat. Das Haus liegt in einer noblen Wohngegend, doch das Haus macht einen verwahrlosten Eindruck. „Die Fenster waren blind vor Schmutz (…)“ (S. 12)
Dann lernen sie die Bewohnerin Mrs Hazelwood kennen. Sie trägt im Haus eine dunkle Sonnenbrille und als Justus‘ Onkel ihr zur Begrüßung die Hand hinhält, zeigt sie keine Reaktion. Mrs Hazelwood entschuldigt sich, weil sie die Tür nicht schneller öffnete und meint, sie sei nicht gut zu Fuß. Und sie erklärt den schlechten Zustand des Hauses, sie lag längere Zeit im Krankenhaus und hat erst seit zwei Tagen eine Haushaltshilfe. Dann führt sie Julius und seinen Onkel in ihre Bibliothek. Die Regale sind schon ausgeräumt und die Bilder abgehängt. Aber die alte Dame kennt alle ihre Bücher und kann viel darüber erzählen. Justus kann die Frage nicht unterlassen, weshalb sie die Bücher, die sie offenbar so schätzt, verkaufen will. Statt einer Antwort nimmt Mrs Hazelwood ihre Sonnenbrille ab.
Als Justus hineinsah, spürte er, wie der Boden unter ihm wegzusacken drohte. Mrs Hazelwoods Augen waren als solche nicht mehr zu erkennen. Sie hatte keine Pupillen und keine Iris. Nur zwei weiße Kugeln, die ins Nichts zu starren schienen. Mrs Hazelwood war blind. (S. 17)
Sie ist vor einem halben Jahr durch eine Erbkrankheit erblindet und sagt, sie könne sich nur schwer mit der Erblindung abfinden und sei leider darüber verbittert. Der Onkel fragt, ob sie denn nicht Brailleschrift lesen könne. Sie hat bereits begonnen, es zu lernen, aber ohne richtige Überzeugung.
„Sie wissen, dass diese Art von Schrift ein erbärmlicher Ersatz ist. Die Kommunikation zwischen Blinden und Sehenden funktioniert schlecht.“ (S. 19)
Justus bietet an, mit seinen Freunden den Verkauf der Bücher zu übernehmen. Doch der Verkauf gerät bald in den Hintergrund.
Es geschehen merkwürdige Dinge im Haus und Mrs Hazelwood glaubt, an Halluzinationen zu leiden.
Am Ende kann Justus alles aufklären. Der verstorbene Mr Hazelwood hatte sich nach und nach das Vermögen seiner Frau angeeignet und im Haus versteckt. Seine Geliebte hatte sich nach seinem Tod bei Mrs Hazelwood als Haushalthilfe beworben, um ungestört nach dem Geld zu suchen. Dazu versuchte sie, die blinde Dame in den Wahnsinn zu treiben.
Die Haushälterin kann überführt werden und Mrs Hazelwood erhält ihr verloren geglaubtes Geld zurück.