O'Donnell, Peter: Modesty Blaise – Heiße Nächte für die Lady
LAST DAY IN LIMBO, 1976
München : Goldmann, 1989
252 S.
Roman
Modesty Blaise ist die Heldin einer Romanserie, die immer wieder in Auseinandersetzungen mit kriminellen Menschen gerät. Dies führt sie oft an exotische Schauplätze.
Im Urwald von Guatemala hat eine verrückte alte Frau, Miss Benita, eine Sklavenfarm. Sie lässt reiche und berühmte Persönlichkeiten dorthin entführen. Alle Entführungen sind so organisiert, dass der Eindruck entsteht, die Person sei verunglückt. Auch Modesty soll entführt werden, sie kann sich aber wehren. Dann findet sie eine Uhr mit eingravierter Widmung, die sie einmal einem guten Freund geschenkt hat. Sie weiß, dass der Freund sich nie freiwillig von der Uhr getrennt hätte.
Eine blinde Freundin, Dinah, die Goldadern, Schätze und Ähnliches ausfindig machen kann, ermittelt mithilfe der Uhr den Aufenthaltsort des Besitzers, das heißt den Ort der Sklavenfarm. Dinahs Vorgehensweise beim Aufspüren von Modestys Freund: Sie bindet die Uhr an ein Band und lässt sie über einer Landkarte kreisen, bis sie stehen bleibt. Zuerst benutzt sie eine Weltkarte, um den Kontinent festzustellen, dann eine von Südamerika, um das Land festzustellen usw., bis sie den genauen Ort der Farm ermittelt hat. Zufällig wird Dinah kurz darauf selbst Opfer von Miss Benitas Leuten. Sie soll alten Maya-Göttern geopfert werden. Modesty und ihr Agentenfreund Willie Garvin können Dinah im letzten Moment retten, so wie sie später auch alle Gefangenen von Miss Benita befreien.
Dinah, so wird an mehreren Stellen erwähnt, ist eine alte Bekannte von Modesty. (Sie kommt auch in anderen Folgen der Serie vor.) Als handelnde Person tritt sie in diesem Band aber nur kurz in Erscheinung. Ihre Mitmenschen erkennt sie am Geruch und sie orientiert sich mithilfe ihres Gehörs.
„Du fühlst dich an, als wärest du beunruhigt, und du riechst auch so. Du riechst, wie sich Wildleder anfühlt.“ Sie konnte Menschen mit ihrem Geruchssinn erkennen und beschrieb ihre Eindrücke gewöhnlich mit Empfindungen ihres Geschmacks- oder Tastsinns oder Gehörs. (S. 131 f.)
Er hörte das kaum wahrnehmbare Pfeifen, das sie beim Gehen mit gespitzten Lippen ausstieß, und bewunderte ihre Fähigkeit, mit Hilfe des Widerhalls der Pfeiftöne die sie umgebenden Gegenstände auszumachen und sich so sicher und genau zu bewegen. (S. 132)