Pabst, Pamela: Ich sehe das, was ihr nicht seht

München : Hanser, 2014
202 S.
Autobiografie


Die Autorin beschreibt in dieser Autobiografie ihre Kindheit und ihren Berufsweg. Sie kommt zu früh zur Welt und bekommt Sauerstoff, der ihre Netzhäute zerstört. Auf einem Auge hat sie noch einen winzigen Sehrest, der allerdings weniger wurde.
Ihre Eltern tun alles, um sie zu fördern, ohne dabei Druck auszuüben.
Zuerst kommt sie in die Vorschule der Blindenschule, aber auf Anregung ihrer Lehrerin wechselt sie in die Vorschule einer Regelschule, später in eine Regelgrundschule. Dort ist sie gut integriert, aber das ändert sich schlagartig, als sie auf das Gymnasium kommt. Von da an wird sie massiv gemobbt. Sie steht das hauptsächlich durch, weil sie seit ihrem elften Lebensjahr unbedingt Jura studieren will. Begeistert spielt sie mit anderen Kindern „Liebling Kreuzberg“ nach, ihr Schulpraktikum macht sie in einer Anwaltskanzlei, in der sie später alle Ferien verbringt.
Im Studium erfährt sie dann, dass sie als blinde Juristin nicht Richterin oder Staatsanwältin an einem Strafgericht werden kann, also will sie Richterin an einem Zivilgericht werden. Die dafür notwendige Note verpasst sie denkbar knapp. So macht sie sich nach dem Referendariat als Anwältin für Strafrecht selbstständig. Unterstützt wird sie dabei von einer Assistentin und ihren Eltern.
Pamela Pabst nutzt ihre Geschichte, um über das Leben mit Blindheit aufzuklären. Auf der einen Seite erklärt sie viele Hilfsmittel sehr genau, auf der anderen Seite setzt sie sich mit vielen Einstellungen gegenüber blinden Menschen auseinander.
So zum Beispiel, dass man blinden Menschen besondere Fähigkeiten (wie hellseherische Fähigkeiten) zuspricht oder dass viele Hilfen im Alltag nicht selbstverständlich sind.
Inklusion, so fordert sie, sollte von beiden Seiten ausgehen, schließlich sei diese eine Win-win-Situation. (S. 60) Dabei ist ihr auch wichtig, Hilfe annehmen zu können.


Als blinder Mensch muss man die Gratwanderung schaffen zwischen Selbstbestätigung auf der einen Seite – ich kann das allein – und Pragmatismus auf der anderen Seite. (…) Manche blinden Menschen erleiden ein Burnout, weil sie glauben, ständig beweisen zu müssen, dass sie auf keinerlei Hilfe angewiesen sind. Das muss ich zum Glück nicht. Ich arbeite lieber im Team und bin sehr froh, mir den Luxus einer Assistentin leisten zu können. (S. 180)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: In dubio pro reo)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Tödliche Tropfen)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Wenn du mich liebst)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Ausgemustert)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Der Mann im Wald)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Tot doder lebendig)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Die Witwe und das Bild)

(Vgl. Film: Die Heiland - Wir sind Anwalt: Die Stunde der Wahrheit)

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