Postler, Elisabeth: Schwester Martha Postler
Hamburg : Agentur des Rauhen Hauses, 1907
190 S.
Biografie
Martha Postler, geboren 1860, ist die älteste Tochter einer großen Pfarrersfamilie. Als erwachsene Frau entschließt sie sich, in die Mission zu gehen. Sie zieht nach China, um sich dort um blinde Mädchen zu kümmern, die von ihren Familien ausgesetzt wurden.
Martha Postler wird Hausmutter und Leiterin einer zunächst sehr kleinen Wohngruppe, die aber im Laufe der nächsten acht Jahre wächst. Sie muss sich um alles kümmern, um die Erziehung und Gesundheit der Mädchen, aber auch um die Organisation, den Bau eines Hauses und um die Spenden, von denen dieses Projekt leb. Deshalb schreibt sie regelmäßig lange Briefe nach Deutschland, in denen sie von ihrer Arbeit berichtet.
Die Mädchen lernen in ihrem Heim Lesen und Schreiben, erhalten etwas Allgemeinbildung und lernen Handarbeiten, um damit den Lebensunterhalt zu verdienen. Hilfsmittel, die die Kinder nutzen, um zu lernen, werden nur am Rande erwähnt. Die einzige fachliche Vorbereitung für die Arbeit mit blinden Kindern ist ein kurzer Aufenthalt im Blindenheim Hannover.
Nach Martha Postlers Tod verarbeitet ihre Schwester deren Leben in einem Buch und stützt sich dabei auf die Briefe, die Martha nach Deutschland schickte. Im Mittelpunkt steht die Persönlichkeit Martha Postler, ihre Arbeit und die Mission. Die Kinder kommen vergleichsweise wenig vor, meist geht es um Disziplinprobleme, die verschiedenen Charaktere und Erfolge der religiösen Erziehung.