Pothast-Gimberg, Christina E.: Ein blaues und ein braunes Auge
CORSO ALS GELEIDEHOND
Braunschweig : Westermann, 1962
1962
Kinderroman
Dieser Kinderroman ist die Fortsetzung von „Tonia und Freund Corso“.
Tonia, die aus Korsika kommt, wohnt bei ihrem Onkel in den Niederlanden. Ihr geliebter Esel lebt jetzt fest bei Trientje und führt das blinde Mädchen sicher durch das Dorf. Tonia freut sich darüber und trauert trotzdem ihrem Esel nach. Das ändert aber nichts an der Freundschaft der beiden Mädchen. Tonia bewundert Trientje, die sich so schöne Geschichten ausdenken kann, die sie auch in Punktschrift aufschreibt. Aber Trientje empfindet es als unbefriedigend, dass niemand in ihrem Umfeld die Geschichten auch lesen kann.
Eines Tages kommt ein amerikanisches Ehepaar in den Ort. Der Mann ist Augenarzt und interessiert sich für Trientjes Augen. Er bietet ihren Eltern an, sie in einer Amsterdamer Klinik zu untersuchen. Möglicherweise könne er sie operieren. Tatsächlich gibt es Hoffnung. Der Arzt erklärt, dass es möglich ist, Trientje Hornhäute zu transplantieren, aber Trientjes Familie weiß auch, wie schwer es ist, Spenderorgane zu finden.
Tonia ist nach langem Ringen bereit, eine ihrer Hornhäute zu spenden. Trientjes Vater ist gerührt, kann das Angebot aber nicht annehmen. Das ist auch nicht nötig, weil sich in kürzester Zeit geeignete Spenderorgane finden. Trientje, die als Kleinkind erblindete, kann nach zehnjähriger Blindheit wieder sehen. Als sie aus dem Krankenhaus entlassen wird und wieder nach Hause kommt, ruft sie begeistert:
„Tonia, Tonia! Sieh doch bloß unsere Mühle! Vater, Mutter, wie schön unsere Mühle ist.“ (S. 149)
Auch Tonia profitiert von der Operation. Ihr geliebter Esel kommt zu ihr zurück, denn Trientje braucht ihn nicht mehr.