Riebe, Brigitte: Straße der Sterne

München : Heyne, 2004
440 S.
Roman

Die Geschichte spielt im 13. Jahrhundert.
Pilar, die etwa achtzehnjährige Tochter eines reichen Kaufmanns aus Regensburg, ist seit einigen Jahren blind. Mit der Erblindung hat sie sich arrangiert, dagegen leidet sie unter dem Verlust der Mutter. Eines Tages war diese verschwunden und hatte ihrer Tochter nur einen rätselhaften Abschiedsbrief hinterlassen. Durch Brandstiftung verliert Pilar zudem ihren Vater, ihr Elternhaus und ihren Wohlstand. Ihr Verlobter löst die Verlobung auf. Pilar beschließt, Regensburg zu verlassen, und begibt sich mit Tariq, ihrem loyalen maurischen Diener, auf eine Pilgerreise. Sie möchte zum Grab des Apostels Jakobus, da sie schon von vielen Wundern gehört hat und nun ebenfalls auf eines hofft.
In dem Roman werden die Geschichten verschiedener Menschen erzählt, die auf der Pilgerreise zusammentreffen. Nach und nach stellt sich heraus, dass die Menschen, die sich auf der Wanderung kennenlernen, eine gemeinsame Vergangenheit oder gemeinsame Zukunft haben. Es geht um leidenschaftliche, aber verbotene Liebe, um Sektierer und Kreuzritter und um die blinde Pilar, die das Geheimnis um ihre verschwundene Mutter lüften will.
Als Pilar das Grab des Jakobus erreicht, kennt sie ihre ganze Familiengeschichte, kann aber nicht sehen. Sie ist enttäuscht, weil sie nicht erhört wurde und offenbar eines Wunders nicht würdig ist.
Doch die Geschichte endet nicht damit. Unter den Mitreisenden ist der Mönch Camino. Er fühlte sich dem blinden Mädchen von Anfang an besonders verbunden. Wie sich herausstellt, war er früher der heimliche Geliebte ihrer Mutter und ist auch Pilars wirklicher Vater. Camino springt ein, als das Wunder nicht eintritt: Er kennt im Wallfahrtsort einen Mann, der „den Star stechen“ kann. Pilar ist doch nicht umsonst gepilgert, denn die Operation glückt. Außerdem hat sie einen Mann gefunden, der sie liebt und mit ihr eine Familie gründen will.
Pilars Heilung kommt für die Leser und Leserinnen nicht unerwartet, sie wird im Klappentext vorweggenommen.
Als blinde Frau ist Pilar die Einzige, die auf einem Pferd reitet und nicht läuft. Tariq, ihr Diener, ist ihr ständiger Führer, der für sie sieht und ihr alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumt.

 

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