Saul, John: Blinde Rache

COMES THE BLIND FURY, 1980
München : Heyne, 1986
351 S.
Roman


Ende des 19. Jahrhunderts lebte die zwölfjährige blinde Amanda in einem kleinen Dorf an der Atlantikküste in der Nähe von Boston. Ihr Vater war ein sittenstrenger Priester und hielt die Blindheit für eine Strafe Gottes. Seine blinde Tochter musste deshalb stets schwarze Kleidung tragen. Amandas Mutter hatte mindestens einen Liebhaber, alle außer Amanda wussten es. Die Leute im Dorf nannten sie deshalb Hure und die Kinder hänselten Amanda viele Jahre lang. Eines Tages jagten die Kinder sie den Weg die Klippe entlang. Eigentlich lief Amanda dort sehr sicher, aber die Kinder verunsicherten sie so sehr, dass sie die Klippe herunterstürzte und vom Meer weggespült wurde. Damals schwor sie Rache.
Hundert Jahre später zieht eine Familie in Amandas Elternhaus. Die Tochter Michelle ist zu dem Zeitpunkt zwölf Jahre alt, ihre Mutter bekommt ein Baby. Michelle fühlt sich in der Zeit oft unverstanden und freut sich, dass aus dem Nebel ein gleichaltriges Mädchen auftaucht und sie bittet, ihre Freundin zu werden. Das Mädchen taucht stets aus dem Nichts auf und wird von den anderen Menschen nicht gesehen. Es ist der Geist Amandas. Sie hat zwar blinde Augen, kann aber durch Michelle sehen. Der Geist redet Michelle ein, alle würden sie hassen und deshalb wäre Michelle auf Amandas Hilfe angewiesen. Michelle beginnt Amanda zu glauben, zumal sie nach einem Sturz hinkt und nun auch von den anderen Kindern gehänselt wird. Die Hilfe sieht dann so aus, dass Amanda alle Kinder, die Michelle ärgern, verunglücken lässt. Michelle steht von Mal zu Mal mehr als Schuldige da, weil keiner an Zufall glauben will. Schließlich stirbt Michelle selbst, der Fluch scheint gebannt, bis zwölf Jahre später bei Michelles kleiner Schwester alles neu beginnt.
Die Blindheit kommt nur im Prolog vor, später werden zwar noch Amandas blinde Augen erwähnt, aber das spielt bei einem Geist keine Rolle. Die Blindheit ist nur der Anlass für die späteren Ereignisse.

 

Zurück