Sedgwick, Marcus: Das Glück ist blind (aber nicht unsichtbar)
SHE IS NOT INVISIBLE, 2013
München : Deutscher Taschenbuchverlag, 2016
252 S.
Kinderroman
Laureth Peak, 16 Jahre alt und blind, sucht ihren Vater, der seit einigen Tagen verschwunden ist. Jack Peak ist Schriftsteller, seine früheren lustigen Bücher waren Bestseller, seit einiger Zeit plant er ein Buch zum Thema „Zufall“. Mit diesem Thema beschäftigt er sich intensiv, seitdem hat er kein erfolgreiches Buch mehr veröffentlicht und auch sonst nichts zum Familienunterhalt beigetragen.
Nun ist er auf einer Recherche-Reise verschollen, die Mutter, die gerade nicht gut auf ihn zu sprechen ist, reagiert desinteressiert und so macht sich die Tochter selbst auf den Weg. Sie nimmt nur ihren Bruder mit, einen etwas wunderlichen siebenjährigen Jungen, der sie führt und ihr vorliest. Aufgrund einer E-Mail, die ihr Vater erhalten hat, vermutet Laureth ihren Vater in New York.
Es folgt eine abenteuerliche Reise durch New York, sie lernen seltsame und gefährliche Menschen kennen, werden im Hotel von Unbekannten verfolgt. Laureth gewinnt einen gewissen Vorsprung vor ihren Verfolgern, indem sie ihren Bruder bittet, sämtliche Lampen zu zerschlagen.
Am Ende taucht der Vater wohlbehalten auf. Zwei Gangster hatten ein Handygespräch mit seiner Lektorin belauscht. In diesem Gespräch hatte der Vater von einer neuen Romanidee gesprochen, die er mit Gold und Diamanten verglich. Die Gangster nahmen das für bare Münze, überfielen den Vater, raubten seine Hotelkarte, setzten ihn ohne Geld und Telefon aus und erpressten Laureth, zu verraten, wie sie an das Gold kommen.
Die Täter können überwältigt werden. Der Vater, der mittlerweile zu dem Schluss gekommen ist, dass Zufälle tatsächlich nur Zufälle sind, will wieder lustige und erfolgreiche Bücher schreiben.
In diesem Jugendroman werden philosophische Überlegungen mit einer abenteuerlichen Vatersuche verbunden. Die Blindheit ist nicht das Thema des Romans, jedoch die ganze Zeit präsent, und auch die Beschreibung von Hilfsmitteln ist in die Geschichte integriert.
Blindheit macht in diesem Roman die Menschen zumindest teilweise zu besseren Menschen. Da sie keine Farben sehen können, sind sie nach der Logik des Autors gegen Rassismus immun.