Brent, Madeleine: Wenn im Tal der Mondbaum blüht

MERLIN’S KEEP, 1977
Bergisch-Gladbach : Bastei-Lübbe, 1978
397 S.
Roman

Die Geschichte spielt zur Zeit der Königin Victoria.
Im Mittelpunkt steht die Eurasierin Jani, die im Tibet aufgewachsen ist und durch eine Verkettung von Zufällen auf einen Gutshof in England kommt. Die Tochter des Gutsbesitzers, Eleanor, bemüht sich sehr um Jani. Das Verhältnis zwischen beiden Frauen ist freundschaftlich, bis Eleanor in die Abhängigkeit eines Mannes gerät, der Jani von Anfang an unheimlich ist. Später stellt sich heraus, dass er über übersinnliche Fähigkeiten verfügt. Gerade mit diesen Fähigkeiten kann er Jani einige Male helfen: Zuerst unterstützt er sie, einen alten Freund, Adam, wiederzufinden. Adam ist inzwischen erblindet und lebt in einer heruntergekommenen Gegend Londons. Wochenlang kümmert Jani sich um Adam, in den sie seit ihrem dreizehnten Lebensjahr verliebt ist. Doch sie ist maßlos enttäuscht, dass er ihre Gefühle nicht erwidert. Sie zieht wieder zu ihrer Freundin Eleanor zurück. Eleanors Mann bietet ihr jetzt zum zweiten Mal Hilfe an. Er behauptet, die Diagnose der Ärzte sei falsch, Adam sei durch einen Zauber erblindet. Mit einem Ritual will er den Zauber wieder aufheben. Jani glaubt nicht daran. Durch einen vorausgesagten Sturz zieht sich Adam eine Gehirnerschütterung zu, aus der er sehend wieder aufwacht. Nun kann er Jani auch sagen, dass er sie eigentlich immer geliebt hat.

„Ich wusste, wenn du und ich noch länger zusammengeblieben wären, wäre ich zusammengebrochen und hätte dir gesagt, dass ich dich liebe. Und ich hatte Angst, dass du Mitleid mit mir haben könntest und mich heiratest. Mich, einen Blinden. Das konnte ich nicht dulden, Jani.“ (S. 336)

Zusammen befreien sie Eleanor von dem Einfluss ihres Mannes. Adam ist der Einzige, der keine Angst vor dem Unheimlichen hat.

„(...) denn ich bin jemand, der in der Dunkelheit gelebt hat, und meine Sinne sind zu scharf, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihre bösartigen Spiele mit ihnen zu treiben.“ (S. 343)

Am Ende wird Eleanors Mann auf einer Reise in den Tibet von einem Schneeleoparden getötet.

 

Zurück