Candis, Beatrice: Schicksalssommer mit Luna
Bindlach : Löwe, 2004
Erstausgabe 2000
311 S.
Kinderroman
Die zwölfjährige Josy gewinnt im Februar bei einem Radioquiz Zirkuskarten für sich und ihre Klasse. Ausgerechnet bei diesem Zirkusbesuch verunglückt sie, ein Scheinwerfer kippt um, genau auf Josy. Sie wird mit zahlreichen Schnittverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die meisten Schnitte sind harmlos, ihre Augen sind aber stark betroffen. Es haben sich Blutgerinnsel in den Augen gebildet und die Hornhäute sind verletzt. Als die Verbände abgenommen werden, kann sie nichts sehen und der Augenarzt macht wenig Hoffnung.
Josy zieht sich zurück und ihre alten Schulfreundinnen geben schnell auf, außer Jette, die sie bisher am wenigsten leiden konnte. Es ist allerdings auch das schlechte Gewissen, das Jette antreibt, denn als der Mast kippte, ergriff Jette die Flucht, statt Josy, die neben ihr saß, zu warnen.
Jette ist Reiterin und bemüht sich, Josy auch dafür zu begeistern. Josys Mutter ist erst ängstlich, merkt aber schnell, dass die Pferde ihrer Tochter guttun. Josy lernt schnell reiten, erst an der Longe, später mit Ansagen in der Halle und bald darf sie auf Ausritten mitreiten.
Im Reitstall gibt es viele Intrigen, besonders unangenehm ist Lisa-Marie, ein sehr reiches Mädchen. Lisa-Marie hat ein eigenes Pferd, Luna, auf dem Josy besonders gerne reitet. Lisa-Maries Vater entgehen die Gehässigkeiten seiner Tochter nicht und als Wiedergutmachung schenkt er Josy das Pferd Luna, zumal die eigene Tochter wenig Interesse an dem Tier hat. Außerdem möchte er sich um Josys Augen kümmern. Er kennt einen berühmten Professor der Augenheilkunde, der Josy untersuchen soll. Josys Sehvermögen hat sich in der Zwischenzeit gebessert, das heißt, die Blutgerinnsel haben sich abgebaut. Es bleibt das Problem mit den vernarbten Hornhäuten. Aber auch das kann der Professor lösen. Die Heilung kommt im richtigen Moment, denn mittlerweile sind die Sommerferien beendet und spätestens jetzt musste die Familie eine Schulentscheidung treffen. Josy hatte als blinde Schülerin nicht auf eine Regelschule gehen wollen; eine Blindenschule lehnte sie aber erst recht ab, genau wie alle Rehamaßnahmen.