Danella, Utta: Die Unbesiegte

München : Heyne, 1991
Erstausgabe 1986
553 S.
Roman

Die Geschichte beginnt kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges und endet in den 1960er Jahren. Im Mittelpunkt steht eine Frau, Nina, die ihre blinde Enkeltochter Maria zu sich genommen hat. Maria ist im Grundschulalter, das Erste, was an ihr auffällt, sind ihre „toten, weißen Augen“ (S. 14).
Darüber hinaus ist Maria noch schwer traumatisiert, weil sie im Krieg einige Tage verschüttet war.
Maria taut ein wenig auf, bleibt aber sehr phlegmatisch. Ein Nachbar unterrichtet sie privat, auf Lesen und Schreiben wird jedoch verzichtet. Nina entscheidet sich gegen eine Blindenschule, denn erstens ist Maria psychisch sehr instabil und zweitens hoffen alle auf Heilung. Aber Maria wird musikalisch ausgebildet.
Eine erste Operation misslingt, und sie wird wieder so apathisch wie in der ersten Zeit. Der Sohn eines Bekannten soll sie nun als blinde Musikerin managen. Er beginnt eine sexuelle Beziehung mit ihr, sie lässt es zu, aber sie liebt ihn nicht. Sie kann keine Gefühle empfinden und denen anderer nicht trauen. Man könnte es ihrem Trauma zuschreiben, aber sie selbst begründet es mit ihrer Blindheit.
Tatsächlich entwickelt sich ihre Persönlichkeit in kürzester Zeit, als ein zweiter Operationsversuch gelingt. Sie kann jetzt

  • die Natur genießen,
  • sich anderen mitteilen,
  • das eigene Leben in die Hand nehmen,
  • andere Menschen lieben,
  • Glück empfinden und weitergeben.

Maria ist in diesem umfangreichen Roman nur eine von vielen Nebenfiguren.

 

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